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Pressemeldung

Nr. 283 / 2008

27. Oktober 2008 : Mehr Fachwissensvermittlung, weniger Pädagogik? - Uni Osnabrück lädt ein zu Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Wassilis Kassis

Es scheint so zu sein, als würde die Erziehungswissenschaft immer stärker zugunsten der Fachdidaktik vernachlässig werden. Was aber geschieht dann mit den fachlichen Entwicklungsprozessen von Schülerinnen und Schülern? Im Rahmen seiner Antrittsvorlesung wird Prof. Dr. Wassilis Kassis auf diese und ähnliche Fragen eingehen. Der neu berufende Erziehungswissenschaftler an der Universität Osnabrück spricht am Dienstag, 4. November, um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Es scheint so zu sein, als würde die Erziehungswissenschaft immer stärker zugunsten der Fachdidaktik vernachlässig werden. Was aber geschieht dann mit den fachlichen Entwicklungsprozessen von Schülerinnen und Schülern? Im Rahmen seiner Antrittsvorlesung wird Prof. Dr. Wassilis Kassis auf diese und ähnliche Fragen eingehen. Der neu berufende Erziehungswissenschaftler an der Universität Osnabrück spricht am Dienstag, 4. November, um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Kassis, geboren 1960 in Athen, studierte die Fächer Pädagogik und Sozialpsychologie an der Universität Zürich. In seiner 1995 abgeschlossenen Promotion befasste er sich mit der Schule als Ort des Lernens und der Entwicklung der Persönlichkeit von Schülerinnen und Schülern. Von 1997 bis 2007 war er an der Universität Basel tätig. Als Habilitationsthema wählte er die Gewaltentwicklung bei männlichen Jugendlichen. »Dabei ging es mir um die Frage, wie männliche Jugendliche im Kontext von Familie, Schule und Gleichaltrigengruppe lernen, gewalttätig zu sein«, so der Wissenschaftler, der seit Februar 2008 an der Universität Osnabrück tätig ist. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Lesekompetenzentwicklung sowie die Gewaltsozialisation. Darüber hinaus befasst er sich mit der Rechtsextremismusforschung.

Der Vortrag beruht auf den empirischen Analysen einer Längsschnittstudie zum Thema Lesekompetenzentwicklung im Jugendalter. »Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine förderliche Lesesozialisation keineswegs auf die Auseinandersetzung mit Buchstabenreihen reduziert werden kann, sondern dass sie zu einer breiten Medienpraxis gehört, die mit weiteren Faktoren der personalen und sozialen Entwicklung Jugendlicher inner- und außerhalb der Schule gekoppelt ist«, so Kassis. Lesesozialisation erfolge demnach keineswegs in einem von der Jugendaltersozialisation abgekoppelten ‚Sozialisationsvektor’, sondern mitten drin. »Aus diesem Grunde kann Schule auch im 21. Jahrhundert ihre fachlichen Aufgaben einzig dann erfüllen, wenn sie mit der Erziehungswissenschaft eng liiert bleibt!«

Weitere Informationen

Prof. Dr. Wassilis Kassis, Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Heger-Tor-Wall 9, D-49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4793, Fax: +49 541 969 4585
wassilis.kassis@uni-osnabrueck.de