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Pressemeldung

Nr. 317 / 2008

13. November 2008 : »Männerquote« für Kindergärten und Grundschulen - Osnabrücker Kriminologe Prof. Schwind hält Eröffnungsvortrag beim 19. Opferforum des Weißen Ringes in Mainz

In einem Grundsatz sind sich alle Experten einig: Gewalt darf als Methode der Erziehung nicht angewendet werden. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Darauf macht der Weiße Ring aufmerksam, der am 17. und 18. November sein 19. Opferforum in Mainz abhält. In seinem Eröffnungsreferat wird der Kriminologe der Universität Osnabrück und frühere Vorsitzende der Anti-Gewalt-Kommission der Bundesregierung, Prof. Dr. Hans-Dieter Schwind, darauf hinweisen, dass defizitäre Erziehung beziehungsweise ein autoritärer Erziehungsstil für manche Jugendliche den Weg zur Gewalt vorprogrammiert. »Jedenfalls zeigen Forschungsergebnisse, dass bei Gewalterfahrung in der Kindheit spätere Gewalttätigkeit nachweisbar ist.«

In einem Grundsatz sind sich alle Experten einig: Gewalt darf als Methode der Erziehung nicht angewendet werden. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Darauf macht der Weiße Ring aufmerksam, der am 17. und 18. November sein 19. Opferforum in Mainz abhält. In seinem Eröffnungsreferat wird der Kriminologe der Universität Osnabrück und frühere Vorsitzende der Anti-Gewalt-Kommission der Bundesregierung, Prof. Dr. Hans-Dieter Schwind, darauf hinweisen, dass defizitäre Erziehung beziehungsweise ein autoritärer Erziehungsstil für manche Jugendliche den Weg zur Gewalt vorprogrammiert. »Jedenfalls zeigen Forschungsergebnisse, dass bei Gewalterfahrung in der Kindheit spätere Gewalttätigkeit nachweisbar ist.«

Vor diesem Hintergrund stimme bedenklich, dass in jeder dritten Familie Erziehung gar nicht mehr stattfindet. »Viele Eltern sind schon deshalb überfordert, weil sie in ihrer eigenen Herkunftsfamilie Erziehung selbst nicht mehr kennen gelernt haben oder wegen eines anderen kulturellen Hintergrundes verunsichert sind«, so Schwind. »Die Erziehungsberatung muss verstärkt werden. Wir brauchen insbesondere eine spezielle Beratung für Eltern, deren Kinder straffällig wurden.«

Schwind macht sich auch Sorgen darüber, dass viele Kinder einer kriminologisch relevanten Rollendiffusion ausgesetzt seien. Sie würden in den ersten Lebensjahren oft nur noch von Frauen betreut: in der Familie der allein erziehenden Mütter, im Kindergarten und in der Grundschule. Schwind regt an, darüber nachzudenken, ob die Einführung einer »Männerquote« in der Fremderziehung angebracht sei. Diese Überlegungen sollte man seiner Meinung nach zum Beispiel anstellen, wenn es um die Anwerbung von Erzieherinnen und Erziehern für die bis 2013 geplante Aufstockung auf 500.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige geht.

Weitere Informationen zum Tagungsprogramm: www.weisser-ring.de

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hans-Dieter Schwind, Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 41433, Fax +49 541 42533