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Pressemeldung

Nr. 10 / 2008

14. Januar 2008 : Mädchenbildung im Zeitalter der Konfessionalisierung - Prof. em. Dr. Heide Wunder zu Gast an der Universität Osnabrück

Am Mittwoch, 16. Januar, hält die renommierte Historikerin Prof. em. Dr. Heide Wunder (Kassel) um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, einen Vortrag zur Mädchenbildung im Zeitalter der Konfessionalisierung. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe »Privileg des Wissens. Frauenbilder und Frauenbildung vom späten Mittelalter bis zur Aufklärung« herzlich eingeladen.

Am Mittwoch, 16. Januar, hält die renommierte Historikerin Prof. em. Dr. Heide Wunder (Kassel) um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, einen Vortrag zur Mädchenbildung im Zeitalter der Konfessionalisierung. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe »Privileg des Wissens. Frauenbilder und Frauenbildung vom späten Mittelalter bis zur Aufklärung« herzlich eingeladen.

Heide Wunder greift eines der umstrittenen Themen sowohl der Frauen- und Geschlechtergeschichte als auch der historischen Bildungsforschung auf. Lange war man der Ansicht, Martin Luther habe durch die Einrichtung der »Volksschule« eine »Schule für alle« und damit einen Bildungsvorsprung der Protestanten etabliert. Neuere Forschungen zur katholischen Reform haben dieses Bild auf den Kopf gestellt und aufgezeigt, dass mit den Mädchenschulen der neu gegründeten Schulorden ein dichtes Netz von Schulen für die Kinder »einfacher Leute« entstand. Darüber hinaus etablierte sich auch ein Internatswesen, in dem »höhere Töchter« anspruchsvolle Bildung und Erziehung erhielten. Heide Wunders Vortrag analysiert diese Befunde im Hinblick auf die Funktionalisierung der Mädchenbildung in konfessionellen Auseinandersetzungen. Dabei stehen insbesondere die Fragen nach der Erweiterung der Bildungschancen für Mädchen und die Verortung der vermittelten Bildungsinhalte in den Wissenssystemen der Frühen Neuzeit im Mittelpunkt.

Prof. Wunder lehrte von 1977 bis 2004 Sozial- und Verfassungsgeschichte an der Universität Kassel. Sie ist die »Grande Dame« der deutschen Frauen- und Geschlechtergeschichte. Mit ihren Büchern »Er ist die Sonn’, sie ist der Mond« (1992), »Weiber, Menscher, Frauenzimmer. Frauen in der ländlichen Gesellschaft 1500-1800« (1996) und »Dynastie und Herrschaft. Geschlecht und Geschlechter in der Frühen Neuzeit« (2002) prägte und etablierte sie die Geschichte der Geschlechterbeziehungen in Deutschland maßgeblich. Ihr zweiter wichtiger Forschungsbereich ist die Geschichte der ländlichen Gesellschaft, die sie auf vielfältige Weise mit der Geschlechtergeschichte vom späten Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hinein verknüpft hat.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück,
Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit,
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück,
Tel. + 49 541 969 4077; Fax + 49 541 969 4875,
ikfn@uni-osnabrueck.de