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Pressemeldung

Nr. 87 / 2010

29. März 2010 : »Kulturphilosophie aus den Quellen der Religionen« - Uni Osnabrück: Gastprofessur »Frieden und globale Gerechtigkeit« beginnt

Die Universität Osnabrück startet ein zunächst auf vier Jahre angelegtes Programm »Gastprofessur Frieden und globale Gerechtigkeit«, das an die Friedenstradition der Stadt Osnabrück anknüpft und die bestehende Friedensforschung an der Universität Osnabrück bündeln soll. Erste Gastdozentin im Sommersemester 2010 ist Dr. Dr. h.c. Eveline Goodman-Thau, Professorin für jüdische Religions- und Geistesgeschichte (Jerusalem). Am Montag, 12. April, nimmt sie ihre Vorlesungstätigkeit an der Universität Osnabrück auf.

Die Universität Osnabrück startet ein zunächst auf vier Jahre angelegtes Programm »Gastprofessur Frieden und globale Gerechtigkeit«, das an die Friedenstradition der Stadt Osnabrück anknüpft und die bestehende Friedensforschung an der Universität Osnabrück bündeln soll. Erste Gastdozentin im Sommersemester 2010 ist Dr. Dr. h.c. Eveline Goodman-Thau, Professorin für jüdische Religions- und Geistesgeschichte (Jerusalem). Am Montag, 12. April, nimmt sie ihre Vorlesungstätigkeit an der Universität Osnabrück auf. Unter dem Titel »Kulturphilosophie aus den Quellen der Religionen« spricht die Wissenschaftlerin jeweils montags ab 16 Uhr im Gebäude am Neuen Graben 39 (ehemals Gewerkschaftshaus), Raum NG 109; die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

In dieser Vorlesung wird die kulturelle Prägekraft der großen okzidentalen Religionen in Vergangenheit und Gegenwart im Vergleich analysiert und präsentiert. Der Fokus liegt einerseits auf der religiösen Kultur wie Brauchtum Lehre, Ethik und Ritus und andererseits auf ihren Transformationen in mentale und institutionelle Strukturen, wie sich dies in der Literatur, der Malerei und an den Gedenk-, Schuld- und Erinnerungsstätten aufzeigen lässt. Den Schwerpunkt bildet die Kulturphilosophie aus den Quellen des Judentums, die von Goodman-Thau präsentiert werden wird. Ebenfalls sprechen werden aus christlicher und islamischer Perspektive Prof. Dr. Beate Ego, Prof. Dr. Arnulf von Scheliha sowie Prof. Dr. Rauf Ceylan. Das Thema aus Sicht der Literaturwissenschaft behandelt Prof. Dr. Christoph König.

Das Programm der Gastprofessur sieht vor, dass zunächst über vier Jahre in jedem Sommersemester ein international renommierter Vertreter der Friedensforschung für einen einsemestrigen Gastaufenthalt gewonnen wird. Die erste Gastdozentin, Prof. Goodman-Thau, engagiert sich wissenschaftlich und praktisch seit vielen Jahren im interreligiösen Dialog und in der Versöhnungsarbeit zwischen Juden, Christen und Muslimen.

Geboren 1934 in Wien, floh sie fünf Jahre später mit Eltern, Geschwistern und Großeltern nach Holland, wodurch sie die Shoa überlebte und 1945 niederländische Staatsbürgerin wurde. Sie legte ihr Studium der Englischen Literatur, Philosophie und Judaistik an den Universitäten Amsterdam und Jerusalem ab, arbeitete fortan schwerpunktmäßig in den Bereichen feministisch religiöser Bildungs- und Kulturarbeit sowie Jüdischer Studien mit den Schwerpunkten Bildung, jüdische Geschichte, Bibel, Midrasch und Gesetzesverkündigung. 1993 wurde sie an der Universität Kassel promoviert. Goodman-Thau übernahm zahlreiche Gastdozenturen, unter anderem in Tübingen, Heidelberg, Berlin und Oldenburg. 2000 habilitierte sie sich im Bereich Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte an der Universität Kassel. Im gleichen Jahr erfolgte in Jerusalem ihre Ordination zur orthodoxen Rabbinerin. Gegenwärtig ist sie auch Gründungsdirektorin der Hebraic Graduate School of Europe, die auf ihre Initiative und mit Unterstützung des Deutschen Bundestages in Berlin eingerichtet werden soll.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Universität Osnabrück,
Wissenschaftlicher Koordinator »Gastprofessur Frieden und globale Gerechtigkeit«,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Kolpingstraße 7, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4336, Fax: +49 541 969 4772,
arnulf.von.scheliha@uni-osnabrueck.de