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Pressemeldung

Nr. 194 / 2006

13. Juli 2006 : Kompassgürtel und salzverträgliche Pflanzen - Uni Osnabrück mit innovativen Forschungsprojekten beim »Tag der Niedersachsen«

Beim »Tag der Niedersachsen« vom 14. bis 16. Juli in Melle präsentieren sich in diesem Jahr erstmalig auch die zurzeit innovativsten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen des Landes. Die Universität Osnabrück hat sich in einem Wettbewerb gleich mit zwei Projekten für die Teilnahme qualifizieren können: Prof. Dr. Peter König, Direktor des Instituts für Kognitionswissenschaft zeigt mit seinen Studierenden einen »Kompassgürtel«, mit dem sich die Himmelsrichtung fühlen lässt; Prof. Dr. Helmut Lieth vom Institut für Umweltsystemforschung beschäftigt sich mit der »Nutzung salzverträglicher Pflanzen«.

Beim »Tag der Niedersachsen« vom 14. bis 16. Juli in Melle präsentieren sich in diesem Jahr erstmalig auch die zurzeit innovativsten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen des Landes. Die Universität Osnabrück hat sich in einem Wettbewerb gleich mit zwei Projekten für die Teilnahme qualifizieren können: Prof. Dr. Peter König, Direktor des Instituts für Kognitionswissenschaft zeigt mit seinen Studierenden einen »Kompassgürtel«, mit dem sich die Himmelsrichtung fühlen lässt; Prof. Dr. Helmut Lieth vom Institut für Umweltsystemforschung beschäftigt sich mit der »Nutzung salzverträglicher Pflanzen«. Der Innovationspark wird am Freitag, 14. Juli, um 17 Uhr vom niedersächsischen Wirtschaftsminister Walter Hirche offiziell eröffnet.

Ist es für einen Menschen möglich, die Himmelsrichtung zu fühlen? Dieser Frage gehen Studierende des Studiengangs Cognitive Science an der Universität Osnabrück nach. Sie konstruierten einen Gürtel mit elektronischem Kompass, elektronischer Steuerung und einer Zahl von Vibratoren. Die Versuchspersonen tragen diesen Gürtel und werden permanent durch die Vibrationen über ihre Position relativ zum magnetischen Nordpol informiert. »Diese Forschungsergebnisse verweisen auf die erstaunliche Plastizität des Gehirns sowie dessen faszinierende Fähigkeit, seine Struktur auch im Erwachsenenalter durch Erfahrungen zu verändern«, erläutert der Neurowissenschaftler König. Gemeinsam mit seinen Studierenden untersucht er, inwiefern das Gehirn solche Reize integrieren kann und zu einer qualitativ neuartigen Sinneswahrnehmung führen. Kann man den sechsten Sinn lernen, und sind die klassischen fünf ebenfalls gelernt?

Die Arbeitsgruppe »Internationale ökologische Projekte« beschäftigt sich mit der Nutzung salzverträglicher Pflanzen. Wie Prof. Lieth erläutert, sind gerade die Böden in heißen Ländern durch ihre spezifischen Bewässerungskulturen zunehmend von Versalzung betroffen. Gleichzeitig seien für die weltweit wachsende Bevölkerung nur begrenzt Frischwasserreserven vorhanden, so der Ökologe. »Wir stehen also vor der Herausforderung, Pflanzen mit einer hoher Salzverträglichkeit, zu entwickeln.«

Der Wissenschaftler hat für die EU über viele Jahre mit Partnern entsprechende Feldversuche koordiniert. Unterschiedliche Fragestellungen kamen hinzu: In Usbekistan sind es die Fischfarmen mit salzigem Wasser, in Venezuela die Wiederherstellung von Mangrovenwäldern entlang der Küste und die Entsalzung der Böden mit geeigneten salzresistenten Pflanzen. In der Türkei und anderen Mittelmeerländern untersuchen Mitarbeiter der Arbeitsgruppe, wie die salzresistenten Pflanzen, die so genannten Halophyten, für die Landschaftsbegrünung bei der Errichtung neuer Hotelkomplexe in Küstennähe verwendet werden können. Lieth: »Es gibt dort zwar schöne Strände, aber das Umfeld ist Wüste. Da müssen geeignete Pflanzen aus Gewebekulturen in großer Zahl angezogen werden. Das geschieht im Zierpflanzenbau bereits routinemäßig. Aber im salzigen Medium gibt es noch Probleme. Für alle diese Fragestellungen suchen wir die enge Zusammenarbeit mit mittelständigen Unternehmen.«

Am Stand des Osnabrücker Ökologen werden mehrere Vertreter aus Usbekistan erwartet, zudem wird der Botanische Garten der Universität Osnabrück salzverträgliche Pflanzen ausstellen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Peter König, Universität Osnabrück,
Institut für Kognitionswissenschaft,
Abteilung Neurobiopsychologie,
Albrechtstraße 28, D-49076 Osnabrück,
Tel: +49 541 969 2399 Fax: +49 541 969 2596,
peter.koenig@uni-osnabrueck.de

Prof. Dr. Helmut Lieth, Universität Osnabrück,
Institut für Umweltsystemforschung (USF),
Barbarastraße 12, 49069 Osnabrück,
Tel. + 49 541 969 2547, Fax +49 541 969 2570

helmut.lieth@t-online.de