Nr. 39 / 2008

04. Februar 2008 : Islamische Religionspädagogik an der Uni Osnabrück - Studienbeginn jetzt auch zum Sommersemester möglich – Bewerbungsschluss: 15. März – Zulassungsvoraussetzungen geändert

An Grund-, Haupt- und Realschulen wird das Fach »Religion« für Kinder von Familien, die sich zum Islam bekennen, bald ebenso selbstverständlich auf dem Stundenplan stehen wie für ihre evangelischen und katholischen Mitschüler. Die Universität Osnabrück hat in diesem Feld der Lehrerbildung die Initiative ergriffen und seit dem Wintersemester 2007/2008 den Studienbetrieb im Master-Studiengang »Islamische Religionspädagogik« als Erweiterungsfach für das Lehramtsstudium aufgenommen. Ein Studienbeginn ist jetzt auch zum Sommersemester möglich.

Bewerben können sich Studierende, die ein Examen oder einen Masterabschluss für das Lehramt an Grund-, Hauptschulen und Realschulen anstreben oder besitzen. Neu ist, dass ab sofort auch Bewerberinnen und Bewerber zugelassen werden, die in ihrem Herkunftsland ein Lehramtsstudium in nur einem Fach abgeschlossen haben. Bislang hatte das Kultusministerium – wie in ähnlich gelagerten Fällen – zwei Fächer gefordert. Dies führte dazu, dass die Universität Osnabrück zum Wintersemester 2007/08 fast 20 Bewerbungen ablehnen musste. Bewerbungsschluss ist der 15. März. Weitere Informationen zum Studium im Internet unter: www.islamische-religionspaedagogik.uni-osnabrueck.de

Der Bedarf an Religionspädagogen ist enorm. Bundesweit gibt es 750.000, allein in Niedersachsen mehr als 40.000 muslimische Schülerinnen und Schüler. Mit dem neuen Osnabrücker Masterabschluss kann »Islamische Religion« an öffentlichen Schulen gelehrt werden. Zu den Lehrinhalten des viersemestrigen Präsenzstudiums zählen das Studium der Islamischen Theologie, eine fachdidaktische und religionspädagogische Ausbildung, islamische Philosophie und Ethik, musliminische Glaubenspraxis sowie Koran- und Sprachstudien. Hinzu kommen interreligiöse und interkulturelle Studien mit Lehrangeboten aus den christlichen Theologien und der Religionswissenschaft sowie wahlweise aus der Migrationsforschung oder Kulturwissenschaft. Alle Teile der Ausbildung erfolgen unter staatlicher Aufsicht und in deutscher Sprache.