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Pressemeldung

Nr. 240 / 2007

13. September 2007 : »Ich male, wie mir der Schnabel gewachsen ist« - Gedächtnisausstellung für den Maler Theodor Fritz Koch im Kulturgeschichtlichen Museum – Fachgebiet Kunstgeschichte der Uni Osnabrück maßgeblich beteiligt

Eine Gedächtnisausstellung für den Maler Theodor Fritz Koch wird am Sonntag, 16. September im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück eröffnet. Die Werkschau wurde maßgeblich von 15 Studierenden des Fachgebietes Kunstgeschichte der Universität Osnabrück vorbereitet. Ein Künstler wird in Erinnerung gerufen, der in den USA seine Ausbildung erhielt und in Europa seine Kunst präzisierte. In Osnabrück fand der Maler und Kunstpädagoge seine Heimat. Ein umfangreiches Rahmenprogramm eröffnet zusätzliche Aspekte zur Kunst seiner Zeit und thematisiert zugleich den Austausch zwischen Alter und Neuer Welt um 1900.

Theodor Fritz Koch (1875–1949) gehört zu den bekannten Osnabrücker Malern, die die Kunstszene Osnabrücks beeinflussten. Vergessen ist allerdings sein Engagement in der kunstpädagogischen Lehre, sein Einsatz für eine frühe Förderung der Kreativität bei Kindern und sein Kampf darum, Kunst auch jenen Schülern zugänglich zu machen, die keine gymnasiale Schulbildung genießen konnten. Auch daran erinnert die Ausstellung und macht gleichzeitig die hoch qualifizierte Ausbildung Kochs sichtbar. Er war Schüler von John Singer Sargent (1856-1925) – jenem herausragenden Porträtisten und Landschaftsmaler, der für seine farblich meisterlich pointierten Arbeiten bekannt ist, jedoch nie als Vertreter eines Stils genannt wird. Dies gilt auch für Koch, der »Stilrichtungen« ablehnte, und auf Fragen nach Stil und Richtung erwiderte: »Ich male, wie mir der Schnabel gewachsen ist.«

Die Werkschau des Osnabrücker Malers und Kunstpädagogen Koch ist nach »Häuser ohne Schminke - Klassizismus in Osnabrück« (2001) das zweite Ausstellungsprojekt, das in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen dem FachgebietKunstgeschichte der Universität Osnabrück und dem KulturhistorischenMuseum realisiert werden konnte. Die Studierenden sichteten in wochenlanger Arbeit Materialien und Briefe, fotografierten die Bilder und trugen erstmals eine Werkschau im Internet (http://www.galeriekoch.uni-osnabrueck.de/) zusammen, berichtet Petra Klug, Doktorandin im Fachgebiet Kunstgeschichte. Über zwei Semester trafen sich die Studierenden mit dem Sohn des Malers, dem Osnabrücker Musikpädagogen Dr. h.c. Peter Koch, für ihre Recherchen. Ein Ausstellungskatalog über das Leben und Werk des Malers entstand, Plakat und Flyer wurden entworfen.

»Die Studierenden förderten nicht nur wichtige neue Erkenntnisse zutage sondern nahmen auch für eine Weile Teil an der praktischen Arbeit des Museums teil«, so die Initiatorin des studentischen Projektes, Prof. Dr. Uta Schedler. »Solche bereits während des Studiums gesammelten Erfahrungen aus der Berufspraxis sind mit den neuen Studienabschlüssen Bachelor und Master mehr denn je von Bedeutung.« Der fruchtbare Austausch zwischen der universitären Kunstgeschichte und dem Museum soll auch in Zukunft fortgesetzt werden.

Die Ausstellung wird bis zum 30. November im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück gezeigt. Neben öffentlichen Führungen gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Sowohl biografische, pädagogische und kunstwissenschaftliche Ansätze des Künstlers und Pädagogen Koch sollen aufzeigt werden. Vorgesehen sind bereits Vorträge zur »Auswanderung Ende des 19. Jahrhunderts« und eine Lesung aus den Aufzeichnungen der Schwester Nelly Koch.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Uta Schedler, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Fachgebiet Kunstgeschichte
Katharinenstraße 7, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4596, Fax +49 541 969 4594,
uta.schedler@uni.osnabrueck.de