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Pressemeldung

Nr. 328 / 2008

25. November 2008 : Gestaltung altersgerechter Lebenswelten (GAL) - Universität Osnabrück beteiligt sich mit der Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft am niedersächsischen Forschungsverbund

Der vom Land Niedersachsen finanzierte Forschungsverbund »Gestaltung altersgerechter Lebenswelten« (GAL) hat seine Arbeit aufgenommen. Entwickelt und erprobt werden IT-basierte, altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Remmers ist die Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück mit einem Teilprojekt Partner des Forschungsverbundes. Das Gesamtvolumen beträgt 3,1 Mio. Euro.

Der vom Land Niedersachsen finanzierte Forschungsverbund »Gestaltung altersgerechter Lebenswelten« (GAL) hat seine Arbeit aufgenommen. Entwickelt und erprobt werden IT-basierte, altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Remmers ist die Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück mit einem Teilprojekt Partner des Forschungsverbundes. Das Gesamtvolumen beträgt 3,1 Mio. Euro.

Allein in Deutschland werden im Jahr 2030 voraussichtlich mehr als 28 Millionen Menschen 60 Jahre und älter sein. Menschen in höherem Alter bilden die Bevölkerungsgruppe, die in den nächsten Jahren am stärksten wachsen wird - bei stetig sinkender Geburtenrate. Intelligente IT-Systeme spielen für Unabhängigkeit, Gesundheit und Pflege daher eine immer wichtigere Rolle.

Der neue Forschungsverbund trägt den Untertitel »Informations- und Kommunikationstechnik zur Gewinnung und Aufrechterhaltung von Lebensqualität, Gesundheit und Selbstbestimmung in der zweiten Lebenshälfte«. Er wirft damit die Frage auf, wie neue Technologien die Lebensqualität im Alter verbessern können. An dem interdisziplinären Vorhaben sind Forscher aus den Bereichen Geriatrie (Altersheilkunde), Gerontologie (Alters- und Alternswissenschaft), Hörtechnik, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Medizin, Medizinische Informatik, Ökonomie, Pflegewissenschaft, Psychologie und Rehabilitationspädagogik beteiligt.

Gemeinsam werden die Forscher in den nächsten drei Jahren exemplarisch anhand von vier konkreten Anwendungsszenarien assistierende Technologien für Haushalte entwickeln. Ein Beispiel: Die sensorbasierte Sturzprävention und -erkennung. Der Sturz ist eine der häufigsten Ursachen für die Einschränkung der Unabhängigkeit von älteren Menschen. Die Forscher möchten erreichen, dass zum einen bei Stürzen in der Wohnung auch bei Bewusstlosigkeit zuverlässig ein Notruf abgesetzt wird. Zum anderen soll eine Sturzgefährdung des Bewohners kontinuierlich erfasst werden, so dass bei Bedarf eingegriffen werden kann, bevor es zum Sturz kommt.

Die Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück ist auf mehreren Ebenen in das Gesamtprojekt eingebunden: Zunächst werden über Nutzer-, Angehörigen- und Expertenbefragungen Anforderungs- und Bedarfsanalysen für die Entwicklung von computergestützten Assistenzsystemen in der häuslichen Versorgung erstellt. »An der Entwicklung beteiligt sich die Pflegewissenschaft durch Bereitstellung professionsspezifischer Auswertungskriterien computerbasiert gewonnener Daten der häuslichen Versorgung sowie durch Einbindung entsprechender Daten in pflegespezifische Assessment- und Dokumentationsverfahren«, erläutert Prof. Remmers.

Schließlich nimmt die Arbeitsgruppe vor dem Hintergrund der gewonnen Erkenntnisse sowie eines eigens weiterentwickelten Instruments zur Personen-Umfeld-Analyse eine pflegewissenschaftliche Bewertung des Projektvorhabens vor. »Ich freue mich sehr, dass die mit den neuen Technologien verbundenen Herausforderungen vor allem für die Pflegeberufe von unserer Arbeitsgruppe zum ersten Male in Deutschland auf hoch kompetenter interdisziplinärer Basis untersucht werden können«, so der Osnabrücker Pflegewissenschaftler.

Das von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen unter dem Vorsitz des renommierten Altersforscher Prof. Andreas Kruse (Universität Heidelberg) begutachtete Projekt hat im Oktober 2008 begonnen und läuft über drei Jahre. Koordiniert wird das Projekt von dem Oldenburger Informatikinstitut OFFIS.Weitere Informationen zu GAL finden sich im Internet unter www.altersgerechte-lebenswelten.de

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hartmut Remmers, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Fachgebiet Pflegewissenschaft,
Albrechstraße 28, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2474, Fax +49 541 969 2444,
remmers@uni-osnabrueck.de
www.altersgerechte-lebenswelten.de