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Pressemeldung

Nr. 114 / 2007

27. April 2007 : Für nachhaltige Bildung und Erziehung in der Dritten Welt - Uni Osnabrück: Soziologe beteiligte sich an Seminar in Brasilien

Kann die Dritte Welt, kann Brasilien zu einer neuen Qualität von nachhaltiger Bildung und Erziehung beitragen? Mit dieser Frage befasste sich der Soziologe Prof. em. Dr. György Széll von der Universität Osnabrück, als er vor über 200 Zuhörern vor kurzem die Eröffnungsrede des 2. Deutsch-brasilianischen Seminars zur Nachhaltigen Entwicklung hielt, das an der Universität Ijuí (Unijuí) im Staat Rio Grande do Sul, Brasilien stattfand.

Kann die Dritte Welt, kann Brasilien zu einer neuen Qualität von nachhaltiger Bildung und Erziehung beitragen? Mit dieser Frage befasste sich der Soziologe Prof. em. Dr. György Széll von der Universität Osnabrück, als er vor über 200 Zuhörern vor kurzem die Eröffnungsrede des 2. Deutsch-brasilianischen Seminars zur Nachhaltigen Entwicklung hielt, das an der Universität Ijuí (Unijuí) im Staat Rio Grande do Sul, Brasilien stattfand. Seit vielen Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen der Universität Osnabrück und der Unijuí. 2005 fand zum zehnjährigen Bestehen des Kooperationsvertrags das Erste Deutsch-brasilianische Seminar zur nachhaltigen Entwicklung in Osnabrück statt. Mittlerweile haben vier Doktoranden ihr Studium an der Universität Osnabrück abgeschlossen. Zwei von ihnen sind seither als Professoren an der Unijuí tätig.

Die Unijuí ist als Regionaluniversität mit Unterstützung der Genossenschaften entstanden. »Die Region und die Universität sehen sich seither großen Herausforderungen im Angesicht der zunehmenden Globalisierung gegenüber«, so Széll. Die durch Landwirtschaft geprägte Region wird seit einigen Jahrzehnten durch Sojaanbau und seit einigen Jahren durch Gensojaanbau dominiert, das als Futtergetreide hauptsächlich nach Europa, aber zunehmend auch nach China exportiert wird. Es sei sicherlich kein Zufall, führte Széll weiter aus, »dass das Weltsozialforum 2001 im nahegelegenen Porto Alegre entstanden ist.« Mittlerweile sind 800 Millionen Menschen auf der Erde in Genossenschaften organisiert. Dieser dritte Sektor, die Sozialökonomie, ist damit der am schnellsten wachsende in der Weltwirtschaft.

Széll schloss seinen Vortrag mit folgenden Worten: »Auch wenn auf Grund der Abgeschiedenheit und der beschränkten Ressourcen der Unijuí nicht in allen Bereichen bisher Exzellenz erreicht werden konnte, so ist doch die Verbindung von Bildungsbedürfnissen in regionaler Verankerung und Verantwortung mit langfristigen Entwicklungsperspektiven vorbildlich. Insofern bin ich relativ optimistisch in Hinblick auf die nächsten fünf Jahrzehnte nachhaltiger Bildungsarbeit im Nordwesten des Staates Rio Grande Sul. Ich trage gerne auch in Zukunft dazu im Rahmen meiner Kräfte und Möglichkeiten bei und freue mich schon auf das dritte Seminar, das dann in zwei Jahren wiederum in Osnabrück stattfinden soll.«

Weitere Informationen

Prof. em. Dr. György Széll, Universität Osnabrück,
Fachbereich Sozialwissenschaften,
Direktor der Forschungsstelle Japan,
Tel. +49 541 969 4623, Fax. +49 541 969 4600,
gszell@uni-osnabrueck.de