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Pressemeldung

Nr. 183 / 2008

12. Juni 2008 : Frühstudium leistet wichtigen Beitrag zur Begabtenförderung - Erziehungswissenschaftlerin der Uni Osnabrück erstellte Studie für die Deutsche Telekom Stiftung

Ein Frühstudium ist der richtige Weg, um individuelle Begabungen zielgerichtet zu fördern. Allerdings werden in den Schulen bislang noch zu wenig Talente erkannt und für ein Frühstudium empfohlen oder dabei unterstützt. Häufig hängt eine erfolgreiche Teilnahme vom Elternhaus ab. Das sind Ergebnisse einer Studie, die die Deutsche Telekom Stiftung bei der Universität Osnabrück in Auftrag gegeben hat. Unter Leitung der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Solzbacher wurden 331 Schülerstudierende anonym befragt, außerdem Koordinatoren an den Universitäten, Lehrkräfte und Schulleitungen. Die Jugendlichen waren im Durchschnitt 18 Jahre alt und besuchten überwiegend das Gymnasium, ein kleiner Teil Gesamtschulen oder berufsbildende Schulen. Von mehr als 71 Prozent der Jugendlichen hat einer der Elternteile studiert, von knapp 60 Prozent sogar beide Elternteile. Deutsch ist die Muttersprache von 98 Prozent der Befragten.

Ein Frühstudium ist der richtige Weg, um individuelle Begabungen zielgerichtet zu fördern. Allerdings werden in den Schulen bislang noch zu wenig Talente erkannt und für ein Frühstudium empfohlen oder dabei unterstützt. Häufig hängt eine erfolgreiche Teilnahme vom Elternhaus ab. Das sind Ergebnisse einer Studie, die die Deutsche Telekom Stiftung bei der Universität Osnabrück in Auftrag gegeben hat. Unter Leitung der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Solzbacher wurden 331 Schülerstudierende anonym befragt, außerdem Koordinatoren an den Universitäten, Lehrkräfte und Schulleitungen. Die Jugendlichen waren im Durchschnitt 18 Jahre alt und besuchten überwiegend das Gymnasium, ein kleiner Teil Gesamtschulen oder berufsbildende Schulen. Von mehr als 71 Prozent der Jugendlichen hat einer der Elternteile studiert, von knapp 60 Prozent sogar beide Elternteile. Deutsch ist die Muttersprache von 98 Prozent der Befragten.

»Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass unser Modell der Schüler-Universitäten als Talentschmiede betrachtet werden kann«, erklärt Dr. Klaus Kinkel, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung. »Die Resultate belegen aber auch, dass wir in Deutschland noch mehr dafür tun müssen, um unsere Potenziale erfolgreich zu heben. Die Schulen brauchen bessere Unterstützung, wenn es darum geht, Begabungen individuell und unabhängig vom Bildungshintergrund der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und zu fördern.« Ziel müsse daher sein, den Lehrkräften die Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um auch dort Begabungen zu fördern, wo sie sich nicht in den schulischen Leistungen widerspiegeln.

»Insgesamt zeigten sich 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler sehr zufrieden mit ihrem Frühstudium«, erläutert Prof. Solzbacher. Auf einer Schulnotenskala von 1 (Sehr gut) bis 6 (Ungenügend) bewerteten sie das Angebot mit durchschnittlich 1,95. Gelobt wurden vor allem die Betreuung durch die Universitäten und die dortigen Bedingungen für das Frühstudium. Positiven Einfluss hat das Angebot nach Aussage der Befragten auf ihr Lern- und Arbeitsverhalten. »Sie lernen jetzt selbständiger, zielgerichteter und disziplinierter«, so Solzbacher. Etwa 85 Prozent gaben an, das Frühstudium als Orientierung für die Studien- bzw. Berufswahl zu nutzen.

Unzufrieden äußerten sich die befragten Schülerinnen und Schüler mit der Unterstützung durch die Schulen. Rund 60 Prozent fühlen sich von ihren Lehrkräften und Schulleitungen nicht genügend gefördert und allein gelassen. Kritisiert werden vor allem die Informationspolitik der Schulen, die fehlende Vorbereitung auf das Frühstudium und das geringe Entgegenkommen bei organisatorischen Fragen wie zum Beispiel der Stundenplangestaltung oder der Freistellung vom Unterricht. Die Schulen beließen es häufig bei positiven Erstsignalen und fühlten sich dann nicht mehr zuständig, so das Urteil der Schülerstudierenden.

Die Telekom Stiftung unterstützt das Frühstudium in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bundesweit. Inzwischen bieten 50 Universitäten besonders begabten und leistungsbereiten Schülerinnen und Schülern an, noch während der Schulzeit reguläre Veranstaltungen zu besuchen und Prüfungen abzulegen. Pro Semester nehmen zwischen 1000 und 1500 junge Menschen dieses Angebot wahr.

Die gesamte Studie steht im Internet unter www.telekom-stiftung.de/fruehstudium zum Download zur Verfügung oder kann bei der Stiftung kostenlos angefordert werden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwisschaften,
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541969 4794, Fax: +49 541 969 4861,
claudia.solzbacher@uni-osnabrueck.de