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Pressemeldung

Nr. 197 / 2008

23. Juni 2008 : Frauenforschung auf europäischer Ebene - Uni Osnabrück: Symposium zur Verabschiedung von Prof. Dr. Carol Hagemann-White

Mit einem internationalen Symposium ehren der Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften und das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück ihre langjährige Kollegin Prof. Dr. Carol Hagemann-White. Die Wissenschaftlerin geht zum Ende des Sommersemesters 2008 in den Ruhestand.

Mit einem internationalen Symposium ehren der Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften und das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück ihre langjährige Kollegin Prof. Dr. Carol Hagemann-White. Die Wissenschaftlerin geht zum Ende des Sommersemesters 2008 in den Ruhestand. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung und Perspektiven der Frauenforschung, die Analyse von Gewalt sowie die Chancen europäischer Kooperation. Die Festveranstaltung mit dem Symposium findet am Freitag, 27. Juni, ab 15 Uhr, in der Schlossaula der Universität Osnabrück, statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Erwartet werden Vertreterinnen und Vertreter der Universität Osnabrück sowie der Abteilung Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Menschenrechtsabteilung des Europarates (Strasbourg). Die Laudatio hält die international renommierte Soziologin Prof. Dr. Myra Marx Ferree, University of Wisconsin. Anschließend wird sich Prof. Hagemann-White in ihrer Abschiedsvorlesung mit Fragen von »Gewalt, Geschlecht und Sozialisation« auseinander setzen, die ihr wissenschaftliches und politisches Engagement bestimmt haben und auch nach der Pensionierung weiter bestimmen werden.

In dem daran anschließenden Symposium »Women´s voices – organising social change« werden Prof. Dr. Leonie Herwartz-Emden (Augsburg), Prof. Dr. Margrit Brückner (Frankfurt a. M.), Prof. Vlasta Jalusic, PhD (Ljubljana) und Prof. Dr. Cornelia Helfferich (Freiburg i.B.) zu den in der Abschiedsvorlesung dargelegten Thesen Stellung beziehen. Der Nachmittag wird von Prof. Dr. Renate Klein (University of Maine) moderiert.

Carol Hagemann-White studierte an der Harvard University und promovierte 1970 an der Freien Universität Berlin mit einer kritischen Studie der philosophischen Anthropologie Arnold Gehlens. Anschließend war sie Assistentin von Dieter Claessens am Institut für Soziologie, wo sie 1976 habilitierte.1985 wurde sie in Berlin auf die erste Professur für politische Wissenschaft mit Schwerpunkt Frauenstudien berufen. 1988 übernahm sie den neu geschaffenen Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik/Frauenforschung an der Universität Osnabrück.

In der außeruniversitären Forschung war Carol Hagemann-White langjährig engagiert, zuerst ab 1977 mit der wissenschaftlichen Begleitung des ersten Frauenhauses in Berlin. Sie war Mitgründerin und im Vorstand des Berliner Instituts für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e. V. (BIS) und evaluierte dort neue Einrichtungen und Programme für Frauen und für Jugendliche, und leistete auch Grundlagenforschung im Themenfeld »Profession und Geschlecht«.

Von 1992 bis 1997 war Carol Hagemann-White nebenamtlich wissenschaftliche Leiterin des Instituts Frau und Gesellschaft (IFG) in Hannover. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied engagierte sie sich ab 1993 im Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF); sie ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung Müttergenesungswerk sowie in weiteren Verbandsgremien. 1998 wurde Carol Hagemann-White von der Stiftung Riksbankens Jubileumsfond für ihre wissenschaftlichen Leistungen der deutsch-schwedische Humboldt-Forschungspreis verliehen, der mit einer Einladung der Universität Uppsala zu längeren Forschungsaufenthalten verbunden war.

Ihre aktuelle Forschung bezieht sich international vergleichend auf die Intervention bei Gewalt im Geschlechterverhältnis sowie die Sozialisation und Interaktion der Geschlechter. In diesen Themenfeldern wirkt Hagemann-White beim Aufbau europäischer Netzwerke mit.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller, Universität Osnabrück,
Geschäftsführender Leiter, Institut für Erziehungswissenschaft,
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück,
Telefon +49 541 969 4564,
rumuelle@uni-osnabrueck.de