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Pressemeldung

Nr. 379 / 2010

20. Dezember 2010 : »Erinnerung braucht Bilder …« - Uni Osnabrück: Festveranstaltung zur Übergabe einer Bildpostkartensammlung an die Universitätsstiftung

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde vor Kurzem die Bildpostkartensammlung der emeritierten Musikwissenschaftlerin der Universität Osnabrück Prof. Dr. Sabine Giesbrecht an die Universitätsstiftung Osnabrück übergeben. »Ich begrüße es sehr, dass meine 11.000 Karten dauerhaft einen Platz in der Universitätsbibliothek gefunden haben und für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen«, so die Musikwissenschaftlerin.

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde vor Kurzem die Bildpostkartensammlung der emeritierten Musikwissenschaftlerin der Universität Osnabrück Prof. Dr. Sabine Giesbrecht an die Universitätsstiftung Osnabrück übergeben. »Ich begrüße es sehr, dass meine 11.000 Karten dauerhaft einen Platz in der Universitätsbibliothek gefunden haben und für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen«, so die Musikwissenschaftlerin. »Von den Ergebnissen kann nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre profitieren, indem die Bilder und ihre Deutung als Anschauungsmaterial in Seminaren oder im schulischen Unterricht Verwendung finden.«

Zum Hintergrund: Seit dem Jahr 1980 sammelt Prof. Giesbrecht Bildpostkarten die bereits für ein Online-Archiv digitalisiert wurden (www.bildpostkarten.uni-osnabrueck.de/). Die Sammlung umfasst ca. 11.000 Bildpostkarten von den Produktionsanfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Schwerpunkt der digitalisierten Karten liegt auf Motiven, die einen Bezug zur Musik haben. »Das Musikleben soll als Teil des gesellschaftlichen Lebens veranschaulicht werden, das sich einerseits im engen Kreis des bürgerlichen Hauses, im Schutz der Familie und insbesondere der Frauen sowie im Rahmen privater Beziehungen abspielt«, erklärt Prof. Giesbrecht. »Andererseits ist das regionale Umfeld, die Stadt oder die "Heimat" mit ihren touristischen Attraktionen, mit ihren Festen und kulturellen Ereignissen als Teil der bürgerlichen Lebenswelt in den Bilderkatalog aufgenommen worden. Im weitesten Sinne schlägt sich schließlich - unübersehbar - die Macht der politischen Systeme in Bildern und Texten nieder.«

Im großen Stil setzten sich Bildpostkarten um 1900 als Kommunikationsmittel durch. Ihren Produktionshöhepunkt hatten die Karten in der Zeit des Ersten Weltkriegs, in der sie auch als Feldpostkarten zahlreich Verwendung fanden. »Die Sammlung von Frau Prof. Giesbrecht ist kulturhistorisch von unschätzbarem Wert«, so Prof. Dr. Dietrich Helms. Der Osnabrücker Musikwissenschaftler wird im Auftrag der Universitätsstiftung künftig das Archiv leiten. Die Sammlung steht der Forschung und für Ausstellungen zur Verfügung. Dass die Postkarten eine wertvolle Quelle für die Arbeit unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen darstellt, demonstrierten auf der Feier anlässlich der Übergabe der Sammlung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kunstgeschichte, Germanistik, Textilwissenschaft und Musikwissenschaft. So hofft die Stifterin, dass zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten auf der Grundlage dieses Materials entstehen. Die Sammlung ist bereits Gegenstand zahlreicher Studien. Einzelne Bilder erschienen als Teil von Ausstellungen und in Schulbüchern.

Die Übergabe der Sammlung wurde mit einem Festakt begangen. Die Begrüßung und Einführung fand durch Prof. Dr.-Ing. Claus R. Rollinger, den Präsidenten der Universität Osnabrück, statt. Statt eines Festvortrags machten vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Osnabrück deutlich, welche Chancen in dem Materials für ihr Fach liegen. Abschließend berichtete die Stifterin von der Geschichte der Sammlung und ihren Plänen für die Zukunft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Musikvorträge von Angehörigen des Fachs Musik/Musikwissenschaft, die sich auf Postkarten aus der Sammlung bezogen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Sabine Giesbrecht, Universität Osnabrück
Fachgebiet Musik/Musikwissenschaft
sgiesbr@uni-osnabrueck.de