Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 219 / 2006

22. August 2006 : Entscheiden – aber wie? - Uni Osnabrück: Forschungsprojekt befasst sich mit Entscheidungsverhalten

Häufig müssen sich Menschen zwischen verschiedenen unsicheren Optionen entscheiden. Auf der Grundlage von Wert und Wahrscheinlichkeit für alle Konsequenzen kann der Entscheider zu einer optimalen Entscheidung gelangen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt »Die Abhängigkeit von Wert und Erwartung« unter der Leitung von Juniorprofessorin Dr. Susanne Haberstroh von der Universität Osnabrück beschäftigt sich mit sozialpsychologischer Grundlagenforschung in der Entscheidungsforschung.

Häufig müssen sich Menschen zwischen verschiedenen unsicheren Optionen entscheiden. Auf der Grundlage von Wert und Wahrscheinlichkeit für alle Konsequenzen kann der Entscheider zu einer optimalen Entscheidung gelangen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt »Die Abhängigkeit von Wert und Erwartung« unter der Leitung von Juniorprofessorin Dr. Susanne Haberstroh von der Universität Osnabrück beschäftigt sich mit sozialpsychologischer Grundlagenforschung in der Entscheidungsforschung.

Als Beispiel für das Thema nennt die Psychologin die Frage, wie man sein Geld anlegen will: Investiert man in Aktien, also hoher Gewinn mit hohem Risiko, oder wählt man die sichere Variante eines Sparbuches mit geringer Verzinsung? Haberstroh: »In einem solchen Fall, wenn Personen sich zwischen unsicheren Optionen entscheiden, sind zwei Fragen von Bedeutung. Zum einen stellt sich die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer möglichen Konsequenz der Entscheidung, zum Beispiel ’Wie wahrscheinlich ist es, einen hohen Gewinn mit den Aktien zu erzielen?’« Zum anderen müsse der Entscheider bewerten, wie positiv oder negativ er die möglichen Konsequenzen einschätzt. Ziel des Projektes ist es, zu erforschen, ob Wert und Erwartung – wie in den meisten Entscheidungstheorien angenommen – tatsächlich voneinander unabhängig sind. »Oder ist nicht vielmehr die subjektive Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Konsequenz von deren Bewertung abhängig? Halten wir ein sehr positives Ereignis für wahrscheinlicher als ein weniger positives?«, erklärt die Wissenschaftlerin.

In ersten Experimenten konnte gezeigt werden, dass Entscheider unter bestimmten Bedingungen ein besonders positives Ereignis für wahrscheinlicher halten als es tatsächlich ist. Dies habe Auswirkungen auf riskante Entscheidungen: Wird die Wahrscheinlichkeit für ein positives Ereignis überschätzt, steigt die Risikobereitschaft.

Weitere Informationen

Juniorprofessorin Dr. Susanne Haberstroh, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Seminarstraße 20, 49076 Osnabrück,
zurzeit erreichbar unter: Tel. +49 421 69 20 270,
susanne.haberstroh@uni-osnabrueck.de