Nr. 321 / 2006

24. November 2006 : Englischsprachige Kinderbücher im Fokus der Forschung - Uni Osnabrück: Anglistischer Literaturprofessor gründet neue Arbeitsstelle

Für Kinder verfasste Bücher zählen zu den meistgelesenen Werken der Literatur. In besonderem Maße gilt dies für die englische und amerikanische Kinderliteratur, wie Prof. Dr. Thomas Kullmann, anglistischer Literaturwissenschaftler an der Universität Osnabrück, erklärt. »Denken wir nur an Klassiker wie ›Alice im Wunderland‹, ›Die Schatzinsel‹, ›Pu der Bär‹ sowie die ›Harry-Potter‹-Serie. Von Literaturkritik und Literaturwissenschaft werden Kinder- und Jugendbücher jedoch in der Regel vernachlässigt.« Um dem abzuhelfen, hat Kullmann mit zwei Mitarbeiterinnen eine Arbeitsstelle für englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur an der Universität gegründet.

Für Kinder verfasste Bücher zählen zu den meistgelesenen Werken der Literatur. In besonderem Maße gilt dies für die englische und amerikanische Kinderliteratur, wie Prof. Dr. Thomas Kullmann, anglistischer Literaturwissenschaftler an der Universität Osnabrück, erklärt. »Denken wir nur an Klassiker wie „Alice im Wunderland“, „Die Schatzinsel“, „Pu der Bär“ sowie die „Harry-Potter“-Serie. Von Literaturkritik und Literaturwissenschaft werden Kinder- und Jugendbücher jedoch in der Regel vernachlässigt.« Um dem abzuhelfen, hat Kullmann mit zwei Mitarbeiterinnen eine Arbeitsstelle für englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur an der Universität gegründet.

»Unser Ziel ist, Forschungen zu englischen und amerikanischen Kinder- und Jugendbüchern anzuregen und zu koordinieren. Hierzu gehören vor allem Examensarbeiten und Doktorarbeiten.« Bei der Kinder- und Jugendliteratur handle es sich um ein besonders lohnendes Forschungsgebiet, zum einen, weil dieses noch weitgehend ‚unbeackert’ ist, zum anderen, weil an kinder- und jugendliterarischen Texten Grundstrukturen literarischer Produktion besonders deutlich und eindrücklich herausgearbeitet werden können. Darüber hinaus lassen sich Kinder- und Jugendbücher besonders gut pädagogisch einsetzen, etwa im schulischen Englischunterricht.

Das besondere Augenmerk Kullmanns gilt den Lesern von Kinder- und Jugendbüchern. Für welche Kinder und Jugendliche sind bestimmte Bücher verfasst worden, welche Erwartungen stellen sie an ihre Leserinnen und Leser? Welches Bild von Kindheit wird in den einzelnen Kinderbüchern erkennbar? Warum werden bestimmte Kinderbücher auch von erwachsenen Lesern geschätzt? Welche Eigenschaften machen bestimmte Kinderbuch-Klassiker auch noch fünfzig oder hundert Jahre nach ihrem Erscheinen zu einer attraktiven Lektüre? Fragen wie diese stehen im Vordergrund der Forschung. Kullmann: »Sie lassen erahnen, wie lohnend das Feld der Kinder- und Jugendliteratur für die Literaturwissenschaft ist.«

Erstes Projekt der neuen Arbeitsstelle ist ein von Kullmann zusammen mit seiner Dortmunder Kollegin Prof. Dr. Christiane Bimberg herausgegebener Sammelband zum Thema »Children’s Books and Child Readers« (Kinderbücher und lesende Kinder). Neben Osnabrücker Wissenschaftlern haben sich daran auch Kolleginnen aus anderen Teilen Deutschlands sowie aus Österreich, Italien, Russland und Südafrika beteiligt.