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Pressemeldung

Nr. 297 / 2009

23. September 2009 : »Eine prägende Persönlichkeit in Wissenschaft und Politik« - Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück verleiht Prof. Irena Lipowicz die Ehrendoktorwürde

Sie gilt als eine der renommiertesten Verwaltungs- und Verfassungsrechtlerinnen Polens, die mit ihren Beitragen weit über die Grenzen ihres Landes hinaus wirkt. Als Würdigung ihrer großen Verdienste verleiht der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück Prof. Dr. Irena Lipowicz am Freitag, 2. Oktober, die Ehrendoktorwürde. Bei dem akademischen Festakt zu Ehren der Wissenschaftlerin werden der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr.-Ing. Claus R. Rollinger, und der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Oliver Dörr, sprechen. Die Laudatio hält der Osnabrücker Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Jens-Peter Schneider.

Sie gilt als eine der renommiertesten Verwaltungs- und Verfassungsrechtlerinnen Polens, die mit ihren Beitragen weit über die Grenzen ihres Landes hinaus wirkt. Als Würdigung ihrer großen Verdienste verleiht der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück Prof. Dr. Irena Lipowicz am Freitag, 2. Oktober, die Ehrendoktorwürde. Bei dem akademischen Festakt zu Ehren der Wissenschaftlerin werden der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr.-Ing. Claus R. Rollinger, und der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Oliver Dörr, sprechen. Die Laudatio hält der Osnabrücker Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Jens-Peter Schneider.

Prof. Lipowicz studierte Rechtwissenschaft an der Universität Kattowitz, wo sie 1981 mit einer Arbeit über »Verwaltungsrechtliche Fragen der Informationssysteme« promoviert wurde und sich 1992 mit einer Untersuchung des »Begriffs des Innenbereichs der Staatsverwaltung« habilitierte. Seit 1998 ist die Wissenschaftlerin Professorin an der Kardinal Wyszyński Universität in Warschau, wo sie den Lehrstuhl für Verwaltungsrecht leitet. Seit 2007 besteht eine von Prof. Lipowicz und Prof. Schneider initiierte Alexander-von-Humboldt-Institutspartnerschaft zwischen der Universität Osnabrück und der Warschauer Universität.

Einer der Forschungsschwerpunkte von Prof. Lipowicz berührt verwaltungsrechtliche Fragen der frühen Informationsgesellschaft, wobei es ihr sowohl um eine produktive Gestaltung der Informationsverwaltung als auch um die notwendigen datenschutzrechtlichen Grenzziehungen geht. Probleme der Verwaltungsorganisation, die auch Gegenstand der 1994 veröffentlichten Habilitationsschrift waren, bilden den Fokus eines weiteren Interessengebiets der polnischen Juristin. Im Vordergrund dabei steht die territoriale, insbesondere kommunale Selbstverwaltung; ein Bereich der auch ihre politischen Tätigkeiten beeinflussen sollte. Darüber hinaus liegt ein weiteres Interessengebiet der Wissenschaftlerin in der Rechtsvergleichung sowie den Wechselwirkungen zwischen Europäischer Integration und demokratischer bzw. rechtsstaatlicher Entwicklung der nationalen, insbesondere der polnischen Verfassungs- und Verwaltungsrechtsordnung. »Als aufstrebende Rechtsvergleicherin war Frau Prof. Lipowicz bereits seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere an den deutsch-polnischen Verwaltungskolloquien beteiligt. Heute gehört sie zu den prägenden Persönlichkeiten dieses von herausragenden Vertretern der Verwaltungsrechtswissenschaft in beiden Ländern getragenen Forums des wissenschaftlichen und persönlichen Austausches«, so Prof. Schneider in seiner Laudatio.

Bereits während der kommunistischen Herrschaft in Polen engagierte sich Prof. Lipowicz als Mitglied der Solidarność-Bewegung. Sie gehörte einem geheimen, klei¬nen Zirkel von Rechtswissenschaftlern an, die unter hohem persönlichen Einsatz im Untergrund die Grundlagen der künftigen demokratischen Rechtsordnung Polens entwarfen. Ihr Einsatz für die demokratische Rechtsordnung Polens führte 1991 zur Mitgliedschaft im polnischen Parlament, ein Amt das sie bis zum Jahr 2000 ausübte. An diese parlamentarische Tätigkeit schlossen sich diplomatische Ämter als Außerordentliche Botschafterin in Österreich und ab 2004 als Sonderbeauftragte Botschafterin für Deutsch-Polnische Beziehungen an, ein Amt das sie 2006 nach der Regierungsübernahme durch Ministerpräsident Kaczyński aufgab.

Seit Anfang 2008 ist Prof. Lipowicz Geschäftsführende Direktorin der von Deutschland und Polen getragenen Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Ihr deutscher Ko-Direktor ist der renommierte Übersetzer, Slawist und Kulturmanager Dr. Albrecht Lempp. »Mit Frau Professor Lipowicz ehren wir eine Wissenschaftlerin, die Forschung und praktisch-politische Arbeit miteinander verbindet, und die nicht nur viel für die Rechtsstaatlichkeit in ihrem Heimatland, sondern vor allem für das gegenseitige Verständnis von Deutschen und Polen, auch der Wissenschaftler in beiden Ländern getan hat«, so der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Oliver Dörr.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Oliver Dörr LL.M., Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 6128, Fax +49 541 969 4579,
dekan@jura.uni-osnabrueck.de