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Pressemeldung

Nr. 324 / 2006

24. November 2006 : Eine große Ehre für die Universität - Fachbereich Wirtschaftswissenschaften feiert 25-jähriges Bestehen mit Verleihung der Ehrendoktorwürde an deutschen Nobelpreisträger

Vor 25 Jahren wurde der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück gegründet. Seitdem sind rund 2.600 Studierende zu Betriebswirtschaftlern oder Volkswirtschaftlern ausgebildet worden. Darüber hinaus belegt der Fachbereich auch innerhalb der deutschen Hochschullandschaft vordere Plätze, wie verschiedene Rankings aus jüngster Zeit deutlich machten. Anlässlich des Jubiläums lädt der Fachbereich am Freitag, 1. Dezember, um 16 Uhr in die Aula des Schlosses zu einer offiziellen Feierstunde. Auf dem Festakt wird der derzeit einzige deutsche Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Selten die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs verliehen bekommen.

Vor 25 Jahren wurde der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück gegründet. Seitdem sind rund 2.600 Studierende zu Betriebswirtschaftlern oder Volkswirtschaftlern ausgebildet worden. Darüber hinaus belegt der Fachbereich auch innerhalb der deutschen Hochschullandschaft vordere Plätze, wie verschiedene Rankings aus jüngster Zeit deutlich machten. Anlässlich des Jubiläums lädt der Fachbereich am Freitag, 1. Dezember, um 16 Uhr in die Aula des Schlosses zu einer offiziellen Feierstunde. Auf dem Festakt wird der derzeit einzige deutsche Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Selten die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs verliehen bekommen.

Spätestens seit 1994 ist Reinhard Selten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. In jenem Jahr erhielt er zusammen mit John Harsanyi und John Nash, beide an Universitäten in den USA, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften aufgrund seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Spieltheorie. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert beschäftigt sich Selten mit diesem Forschungsgebiet. Dabei stellt er die Interaktion ökonomischer Akteure oder »Spieler« in den Vordergrund. Als Beispiel wäre das Angebotsverhalten von Firmen zu nennen, die am Markt gegeneinander konkurrieren. Kommt es dann zu einem strategischen Gleichgewicht oder möglicherweise zu mehreren Gleichgewichtslösungen? Bei der Auswahl zwischen mehreren Lösungen hat sich Seltens Konzept der »Teilspielperfektheit« als bahnbrechend erwiesen.

Selten wurde 1930 im schlesischen Breslau, heute Wroclaw, geboren. An der Universität Frankfurt studierte er Mathematik und befasste sich in seiner Diplomarbeit mit der kooperativen Spieltheorie. In der daran anschließenden Promotion beschäftigte sich der Wissenschaftler mit der mathematischen Struktur extensiver Spiele. 1967 folgte die Habilitation mit einer Untersuchung über die Preisfestsetzung in Mehrproduktunternehmen. Nach Stationen in Berkeley, Berlin und Bielefeld nahm Selten 1984 den Ruf auf eine Professorenstelle für Wirtschaftstheorie an der Universität Bonn an. Seit seiner Emeritierung elf Jahre später ist der Forscher dort Leiter eines Laboratoriums für Experimentelle Wirtschaftsforschung.

Den Nobelpreis erhielt Selten vor allem für seine theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet der Spieltheorie. Darüber hinaus hat er auch in der experimentellen Wirtschaftsforschung und der individuellen Entscheidungsfindung große internationale Anerkennung gefunden. »Ihm ist es zu verdanken, dass auch im deutschen Sprachraum die Spieltheorie eine feste Verankerung in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung und Lehre erfahren hat«, so der Osnabrücker Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wulf Gaertner. »Seltens Auswahlkriterium bei der Existenz mehrerer Nash-Gleichgewichte hat die spieltheoretische Forschung entscheidend vorangebracht.« Es ist das erste Mal in den 25 Jahren seines Bestehens, dass unser Fachbereich die Ehrendoktorwürde verleiht. »Ich denke, wir hätten keinen Besseren als Herrn Selten finden können«, so der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Uwe Hoppe.

Auf dem Festakt werden nach dem Präsidenten der Universität Claus Rollinger zunächst der Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, und der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sprechen. Die Laudatio wird von Prof. Dr. Gaertner vorgetragen. Danach wird Prof. Selten einen Vortrag über »Eingeschränkte Rationalität« halten. Anschließend bittet der Fachbereich zu einem Empfang.

Ab 20 Uhr findet in der Kolpingstraße 7 im Gebäude der Universität eine große Jubiläumsfeier statt. Organisiert durch die Studentenvertretung, sind alle Angehörigen der Hochschule herzlich eingeladen. Studierte Musiker der Top-40-Band »Coversaki« sorgen mit Klassikern der Genres Rock, Soul, Funk und Disco für einen unvergesslichen Abend. Für das leibliche Wohl gibt es unter anderem eine große Cocktailbar.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Uwe Hoppe, Universität Osnabrück,
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 6146, Fax +49 541 969 6142,
irmtraud.tiemeyer@uni-osnabrueck.de