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Pressemeldung

Nr. 183 / 2007

29. Juni 2007 : »Eine große Ehre für den Fachbereich« - Universität Osnabrück verleiht Ehrendoktor an Nobelpreisträger Amartya Sen

Er war einer der ersten Wirtschaftswissenschaftler, der sich mit der Frage befasste, wie wohlfahrtsökonomische Analysen auf Staaten der so genannten »Dritten Welt« übertragen werden können. Nicht zuletzt dafür wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Amartya Sen, der in Harvard lehrt, mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Am Mittwoch, 4. Juli, lädt der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück in die Marienkirche, Am Markt, um dem weltberühmten Ökonom die Ehrendoktorwürde zu verleihen.

Er war einer der ersten Wirtschaftswissenschaftler, der sich mit der Frage befasste, wie wohlfahrtsökonomische Analysen auf Staaten der so genannten »Dritten Welt« übertragen werden können. Nicht zuletzt dafür wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Amartya Sen, der in Harvard lehrt, mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Am Mittwoch, 4. Juli, lädt der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück in die Marienkirche, Am Markt, um dem weltberühmten Ökonom die Ehrendoktorwürde zu verleihen.

Sen, geboren 1933 in Santiniketan in Indien, studierte Ökonomie und Mathematik an der Universität von Calcutta. 1953 ging er nach Cambridge, England, wo er einen zweiten Bachelor-Grad in Wirtschaftstheorie erwarb. Nach der Promotion übernahm er an der neu gegründeten Jadavpur Universität mit 22 Jahren eine Professur für Wirtschaftswissenschaften, wenig später kehrte er nach Cambridge zurück, um Philosophie zu studieren. 1960 besuchte Sen das M.I.T. in Cambridge, Mass., darauf folgte ein Aufenthalt an der Stanford University. Von 1963 bis 1971 lehrte er an der Delhi School of Economics. Von 1971 bis 1977 war er Professor an der London School of Economics, dann von 1977 bis 1987 Professor in Oxford und Fellow des berühmten All Souls College. 1987 nahm Amartya Sen eine Professur an der Harvard University an, wo er sowohl dem Economics Department als auch dem Philosophy Department angehörte. Im Januar 1998 kehrte Professor Sen nach Cambridge, England, zurück. Im Jahre 2004 ging Sen erneut an die Harvard University, wo er bis heute lehrt.

1998 erhielt der Wissenschaftler den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften aufgrund seiner fundamentalen Beiträge zur Wohlfahrtsökonomik. Eine seiner Grundfragen dabei lautete, wie Lebensqualität bzw. Wohlergehen beschrieben bzw. messbar gemacht werden kann. »Amartya Sen hat es in hervorragender Weise verstanden, theoretisch begründete Konzepte für Fragestellungen wie die Verringerung von Armut und ökonomischer Ungleichheit nutzbar zu machen, die die weltpolitische Diskussion seit vielen Jahren bewegen«, so der Osnabrücker Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wulf Gaertner. In den vergangenen Jahren hat sich Sen darüber hinaus kritisch mit den von Huntington vorgetragenen Thesen über einen »Kampf der Kulturen« auseinandergesetzt. »Es ist für uns eine große Ehre, nach der Verleihung der Ehrendoktorwürde an den bislang einzigen deutschen Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Reinhard Selten, im vergangenen Jahr, nun einen zweiten großen Wissenschaftler auszeichnen zu dürfen«, so der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Uwe Hoppe.

Auf dem Festakt werden der Präsident der Universität, Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, und der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Uwe Hoppe, sprechen. Die Laudatio wird von Prof. Dr. Gaertner vorgetragen. Prof. Dr. Sen spricht über »Departures in the Theory of Justice«.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Uwe Hoppe, Universität Osnabrück,
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 6146, Fax +49 541 969 6142,
irmtraud.tiemeyer@uni-osnabrueck.de