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Pressemeldung

Nr. 54 / 2006

03. März 2006 : »Eine engagierte und warmherzige Hochschullehrerin« - Universität Osnabrück trauert um Prof. Dr. Ottilie Bakker-Grunwald

Am Samstag, 25. Februar verstarb die Biochemikerin Prof. Dr. Ottilie Bakker-Grunwald nach schwerer Krankheit in Osnabrück. Die Universität trauert um eine engagierte Hochschullehrerin, die seit 1980 zunächst als Stipendiatin, dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 1989 als Professorin am Fachbereich Biologie/Chemie gewirkt hat.

Prof. Dr. Ottilie Bakker-Grunwald, 1947 in Breda (Niederlande) geboren, studierte Chemie mit dem Schwerpunkt Biochemie an der Universität Amsterdam. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Weizman-Institut, Rehovot (Israel) und ihrer Promotion an der Universität Amsterdam im Jahre 1974 mit einer Arbeit über »Membrane-bound ATPase in spinach chloroplasts« ging sie zunächst für ein Jahr als Postdoktorandin an die Hebrew University, Rehovot (Israel), um dort an der Faculty of Agriculture, Department of Entomology zu arbeiten. Anschließend forschte sie für zwei Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department of Physiology an der University of Colorado Medical Center, Denver (USA) über »Cation transport in ascites tumor cells«. Von 1978 bis 1979 war sie als Stipendiatin am Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund tätig.

An der Universität Osnabrück habilitierte sich Prof. Bakker-Grunwald 1982 mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Thema ihrer Habilitationsschrift: »Cation Transport in Animal Cells«. Ihre hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten wurden in den Jahren 1983 bis 1988 mit der Zuerkennung eines Heisenberg-Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewürdigt. Im Jahre 1989 wurde sie zur Universitätsprofessorin (C3) an der Universität Osnabrück ernannt. Seit 1995 hat sie das Amt der Frauenbeauftragten des Fachbereichs Biologie/Chemie bekleidet, ein Amt, welches sie mit beispielhaftem Engagement, unermüdlichem Einsatz und voller Überzeugung ausgefüllt hat. Ihr hohes soziales Engagement für junge Wissenschaftlerinnen und ihre Unterstützung sozialpädagogischer Projekte außerhalb der Universität wurden im vergangenen Jahr mit der Verleihung des Elisabeth Siegel-Preises der Stadt Osnabrück in besonderer Weise gewürdigt.

Ihre Schwerpunkte in der Forschung und Lehre, für die sie sich im besonderen Maße einsetzte, lagen auf dem Gebiet der Pathogenität einzelliger Parasiten, Giardia lamblia und Entamoeba histolytica. »Der Fachbereich verliert mit Prof. Bakker-Grunwald eine außerordentlich engagierte Hochschullehrerin, die den Fachbereich maßgeblich beeinflusst hat und deren Leistungen unvergessen bleiben werden. Ihre menschliche Wärme wird uns sehr fehlen«, erklärt der Dekan des Fachbereichs Biologie/Chemie, Prof. Dr. Roland Brandt.