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Pressemeldung

Nr. 98 / 2008

14. April 2008 : »Ein großer Freund und Förderer« - Universität Osnabrück trauert um Honorarprofessor Dr. Malte Schindhelm

Der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück trauert um Honorarprofessor Dr. iur. Malte Schindhelm, LL.M., der am 10. April nach schwerem Leiden verstorben ist. »Der Fachbereich verliert mit seinem ersten Honorarprofessor einen großen Freund und Förderer. Vielen von uns war er lange Jahre ein wichtiger Wegbegleiter, Ratgeber und Freund«, erklärt Dekan Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück trauert um Honorarprofessor Dr. iur. Malte Schindhelm, LL.M., der am 10. April nach schwerem Leiden verstorben ist. »Der Fachbereich verliert mit seinem ersten Honorarprofessor einen großen Freund und Förderer. Vielen von uns war er lange Jahre ein wichtiger Wegbegleiter, Ratgeber und Freund«, erklärt Dekan Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel.

Im Jahre 1941 in Dresden geboren, wuchs Malte Schindhelm nach der Flucht – seine Mutter und er waren dem Bombenhagel auf ihre Geburtsstadt nur knapp entkommen – in Osnabrück auf. Das Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Freiburg, Lausanne und Münster sowie das Referendariat schloss er mit glänzenden Examina ab. 1971 wurde Malte Schindhelm mit einer von Prof. Dr. Thomas Würtenberger betreuten kriminologischen Arbeit promoviert, 1972 an der London School of Economics zum Master of Laws (LL.M.) graduiert. Seither war er als Rechtsanwalt und Steuerberater in Osnabrück tätig.

Der Universität Osnabrück war der Jurist bereits seit ihrer Gründung eng verbunden; von 1974 bis 1982 war er Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft. Als solcher hat er auch die Gründung des Fachbereichs Rechtswissenschaften begleitet und vielfältig unterstützt. Zum Sommersemester 1983 gelang es dem Fachbereich, Dr. Schindhelm als Lehrbeauftragten in den Bereichen Gesellschaftsrecht, Vertragsgestaltung, Wirtschafts- und Steuerrecht zu gewinnen. Darüber hinaus veranstaltete er zahlreiche gemeinsame Seminare zum internationalen Privat- und Wirtschaftsrecht zusammen mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christian von Bar. Schindhelms Lehrerfolg war außerordentlich, sein Engagement in jeder Hinsicht stilprägend. »Seine Ernennung zum Honorarprofessor erfolgte daher schon nach ungewöhnlich kurzer Zeit und war zugleich äußeres Zeichen dafür, dass das Konzept des Fachbereichs, hochkarätige Praktiker an der Lehre zu beteiligen, aufgegangen war. Die heute etablierten Masterstudiengänge zum Steuerrecht und zum Wirtschaftsstrafrecht wären ohne sein Vorbild so nicht zu verwirklichen gewesen«, so Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christian von Bar.

Das Engagement von Malte Schindhelm ging von Anfang an weit über die reine Lehrtätigkeit und die Betreuung zahlreicher Magisterarbeiten und Dissertationen hinaus. Als bleibende Verdienste sind vor allem die Beteiligung an der Gründung der Fachbereichsschriftenreihe, den Osnabrücker Rechtswissenschaftliche Abhandlungen, sowie an der Einrichtung des Osnabrücker Steuerforums, ferner seine Unterstützung der Juristischen Studiengesellschaft Osnabrück-Emsland zu nennen. Bereits frühzeitig hatte er außerdem einen Entwurf für einen »Aufbaustudiengang Steuern« vorgelegt, der nicht nur die Pläne des Fachbereichs zur Errichtung des Instituts für Finanz- und Steuerrecht zu realisieren half, sondern auch maßgebenden Einfluss auf den 1992 eingerichteten Studiengang hatte.

Außerdem betätigte sich Malte Schindhelm in vielfacher Hinsicht als Mäzen, häufig im Stillen, und, soweit öffentlich, mit klarem Blick für das Außenbild des Fachbereichs; immer zur Förderung des studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchses. Der alljährlich im Rahmen der Absolventenfeier für hervorragende Seminar- und Bachelorarbeiten von Studenten verliehene Schindhelmförderpreis wurde zu einer begehrten Anerkennung. Zahlreiche Exkursionen und Reisen von Studierenden bis hin zu den jüngsten Teilnahmen Osnabrücker Teams an internationalen Moot Court Wettbewerben in Dallas und Hongkong wären ohne seine Unterstützung nicht möglich gewesen.

Das menschliche aber überragte stets das berufliche und fachliche Engagement: »Viele Fakultätsfeste verdanken wir ihm: größere auf dem Wallareal, kleinere in seinem Privathaus. Sein freundlicher Humor, mit dem auch neu berufene Kollegen empfangen wurden, und seine Identifikation mit dem Fachbereich und seiner Entwicklung haben viel zum Zusammenhalt des Fachbereichs beigetragen. Er wird uns als einer der Väter unserer Fachbereichsfamilie in Erinnerung bleiben. Wir sind stolz darauf, ihn in ihren Reihen gehabt zu haben«, so Dekan Prof. Schmidt-Kessel.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel,
Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 6128, Fax +49 541 969 4579,
dekan@jura.uni-osnabrueck.de