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Pressemeldung

Nr. 320 / 2007

13. November 2007 : Ein geistvoller Lehrer und Gelehrter - Universität Osnabrück gedachte 2006 verstorbenem Rechtswissenschaftler

Am Freitag, 9. November, fand im Musiksaal des Schlosses eine Akademische Gedenkfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück zu Ehren des 2006 plötzlich verstorbenen Hochschullehrers Prof. Dr. Joachim Schulz statt. Prof. Schulz, geboren 1945, war seit dem Sommersemester 1988 als Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtstheorie in Osnabrück tätig und übernahm später auch die Leitung des Instituts für Verfahrensrecht und Verfahrensvergleichung am Fachbereich Rechtswissenschaften.

Am Freitag, 9. November, fand im Musiksaal des Schlosses eine Akademische Gedenkfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück zu Ehren des 2006 plötzlich verstorbenen Hochschullehrers Prof. Dr. Joachim Schulz statt.

Prof. Schulz, geboren 1945, war seit dem Sommersemester 1988 als Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtstheorie in Osnabrück tätig und übernahm später auch die Leitung des Instituts für Verfahrensrecht und Verfahrensvergleichung am Fachbereich Rechtswissenschaften. Er war zugleich lange Jahre Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes und Ombudsmann nach den Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten. Die Ausgestaltung und die Praxis des in Deutschland einmaligen zweisemestrigen Magisterstudiengangs im Wirtschaftsstrafrecht hat er maßgeblich mitgestaltet.

Bei seinen Hörerinnen und Hörern war Schulz als geistvoller und lebhafter Lehrer beliebt. Die regelmäßig unter seiner Leitung abgehaltenen »Moot Courts«, in denen studentische Teilnehmer eine strafrechtliche Gerichtsverhandlung simulieren, stießen auf große Resonanz. Das wesentlich von ihm organisierte ständige Verfahrensrechtliche Seminar des Instituts für Verfahrensrecht und Verfahrensvergleichung diente nicht nur den Studierenden und sonstigen Angehörigen der Universität, sondern auch der außeruniversitären Juristenschaft zur aktuellen Information über aktuelle und grundsätzliche prozessuale Probleme, und zwar nicht nur im Strafverfahrensrecht.

Die Forschungstätigkeit von Prof. Schulz wies einen deutlichen interdisziplinären und rechtsvergleichenden Schwerpunkt auf. Das spiegelt sich auch in dem Programm der Gedenkfeier wider: Nach einleitenden Worten des Dekans des Fachbereichs Rechtswissenschaften, Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel, widmete Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Günter Bemmann (Fernuniversität Hagen) seinem allzu früh verstorbenen Schüler bewegende Worte der persönlichen Erinnerung. Joachim Schulz’ Wirken im deutsch-griechischen Strafrechtsdialog hob daran anschließend Prof. Dr. Cornelius Prittwitz (Universität Frankfurt am Main) hervor. Der Direktor des Bonner Max-Planck Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Prof. Dr. Christoph Engel, griff in seinem Fachvortrag zum Thema »Das Dorfmodell und seine Grenzen« den Gedanken von Prof. Schulz auf, dass die Rechtswissenschaft mit einem unrealistischen Dorfmodell der Wirklichkeit arbeite, anstatt Regeln zu entwickeln, die der Komplexität, der Offenheit und der Zerrissenheit der Welt, in der wir leben, gerecht werden. Die Berechtigung dieser Warnung verdeutlichte Engel an zwei aktuellen Beispielen aus dem Steuerrecht und dem Strafprozessrecht. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von Schulz’ strafrechtlichem Fachkollegen Prof. Dr. Hans Achenbach am Flügel.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel, Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 6128, Fax +49 541 969 4579,
dekanat@jura.uni-osnabrueck.de