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Pressemeldung

Nr. 364 / 2006

28. Dezember 2006 : Ein begeisternder akademischer Lehrer - Universität Osnabrück verabschiedet ehemaligen Vizepräsident in den Ruhestand

Mit Ablauf des Sommersemesters 2006 wurde Prof. Dr. Peter Hertel emeritiert. Der Fachbereich Physik der Universität Osnabrück hat ihn vor kurzem in einer Feierstunde verabschiedet.

Mit Ablauf des Sommersemesters 2006 wurde Prof. Dr. Peter Hertel emeritiert. Der Fachbereich Physik der Universität Osnabrück hat ihn vor kurzem in einer Feierstunde verabschiedet.

Geboren 1938 in Chemnitz, kehrte Hertel der DDR als 17-Jähriger den Rücken und legte 1958 in Hamburg das Abitur ab. Dort begann er auch mit dem Studium der Mathematik und Physik. 1961 wurde er in einen Postgraduate Course on Elementary Particle Physics (Masterstudiengang) am Imperial College in London aufgenommen. Danach schrieb er sich an der Philosophischen Fakultät in Wien ein und promovierte mit einer Dissertation zu einem Thema der Hochenergiephysik. Seit 1964 war Hertel als Wissenschaftlicher Assistent in Heidelberg tätig, wo er sich 1969 habilitierte. Dann kamen zwei Jahre am Centre Européenne pour la Recherche Nucléaire (CERN) in Genf. Von 1971 an lehrte und forschte Hertel als Gastprofessor an der Universität Wien und nahm 1975 den Ruf auf eine Professur für Theoretische Physik nach Osnabrück an.

»Theoretische Physik ist weniger am Gegenstand als an den verwendeten Methoden orientiert, und daher habe ich auch Probleme aus den unterschiedlichsten Gebieten bearbeitet: Symmetrien in der Elementarteilchenphysik, Supernovakollaps, Stabilität der Materie, Integrierte Optik und so weiter.« So konnte der Wissenschaftler auch im experimentell geprägten Sonderforschungsbereich »Oxidische Kristalle« der Fächer Physik und Chemie an der Universität Osnabrück mit eigenen Projekten beitragen und an anderen mitarbeiten.

Hertel hat sich darüber hinaus – sicherlich mehr als üblich – an der Selbstverwaltung der Hochschule beteiligt. Er war zweimal Dekan des Fachbereichs, er hat über eine lange Zeit die Studienkommission geleitet, war drei Jahre lang Sprecher des Sonderforschungsbereiches, mehrfach Mitglied des Senates und länger als vier Jahre Vizepräsident der Universität, zuständig für Forschung, Nachwuchsförderung, Bibliothek, Auslandsbeziehungen und EDV. In diese Zeit fällt die Erneuerung des Webauftritts der Universität, die flächendeckende Einführung des Lehrmanagement-Systems Stud.IP, die Neubesetzung der Bibliotheksleitung, der neue Schlüssel für die Verteilung der Bibliotheksmittel und einiges andere. Im Mittelpunkt stand bei dem Physiker jedoch stets die Lehre. Die Studierenden haben bei mehrfachen Anlässen seine anschauliche Darstellung und plastische Ausdrucksweise gelobt. »Ich glaube, dass sich nie jemand gelangweilt hat«, so Hertel. Er hat zahlreiche Studientexte verfasst, und eine Auswahl daraus ist gerade als Springer-Lehrbuch »Theoretische Physik« erschienen. Und: »Soweit ich weiß, ist aus allen Diplomanden und Doktoranden, die ich betreut habe, etwas geworden.« Das freue ihn am meisten.

Auf der Verabschiedung sprachen der ehemalige Präsident der Universität, Prof. Dr. Rainer Künzel, sowie der jetzige Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Vogtherr Hertel ihren Dank für sein großes Engagement für die Belange der Hochschule aus. Der Physiker Prof. Dr. Eckhard Krätzig hob besonders hervor, wie sehr sich sein Kollege für die Studierenden eingesetzt und auch als Vizepräsident nie seine Aufgaben im Fachbereich vernachlässigt habe.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff, Universität Osnabrück,
Fachbereich Physik,
Barbarastraße 7, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2675 Fax +49 541 2670,
heinz-juergen.steinhoff@uni-osnabrueck.de