Nr. 6 / 2008

08. Januar 2008 : »Ein außergewöhnlicher und international anerkannter Jurist« - Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück verleiht Prof. Eric M. Clive die Ehrendoktorwürde

Der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück verleiht Professor Eric M. Clive (Universität Edinburgh) am Freitag, 11. Januar, in Anerkennung seines Einsatzes für die Europäisierung des Privatrechts und in Würdigung seiner Verdienste um eine klare und einfache Sprache des Gesetzes die Ehrendoktorwürde.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück verleiht Professor Eric M. Clive (Universität Edinburgh) am Freitag, 11. Januar, in Anerkennung seines Einsatzes für die Europäisierung des Privatrechts und in Würdigung seiner Verdienste um eine klare und einfache Sprache des Gesetzes die Ehrendoktorwürde.

In dem akademischen Festakt zu Ehren des schottischen Emeritus werden der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr.-Ing. Claus R. Rollinger, und der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel, sprechen. »Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an diesen außergewöhnlichen und international anerkannten Juristen steht in der langjährigen Tradition des Fachbereichs, verdienten Rechtswissenschaftlern, wie zuvor zum Beispiel Paul Kirchhoff, Ole Lando und Hans van Loon, unsere Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistung auszudrücken«, erklärt Schmidt-Kessel.

Professor Clive, 1938 in Schottland geboren, war seit dem Jahr 1962 als Dozent an der Juristischen Fakultät der Universität Edinburgh tätig. Seit 1977 lehrte er dort als Professor of Scots Law in vielen Rechtsgebieten, unter anderem dem Familien- und Vertragsrecht, Steuerrecht und Internationalen Privatrecht. 1981 wurde Clive in die Scottish Law Commission berufen, die Vorschläge zur Kodifikation und Reform des schottischen Rechts erarbeitet. In den folgenden Jahren entwarf Professor Clive mit seinen Kollegen unter anderem ein Strafgesetzbuch. Er wirkte an etlichen weiteren Gesetzgebungsakten auf verschiedenen Rechtsgebieten aktiv mit und trug so zu zahlreichen Reformen des schottischen Rechts bei. Schmidt-Kessel: »Sein stetes Anliegen, Gesetze in klarer und einfacher Sprache zu verfassen, hat viele Früchte getragen.« Nachdem Eric Clive sich viele Jahre auf das Recht seiner Heimat konzentriert und sich durch Monographien und sonstige Schriften nationale wie internationale Anerkennung erworben hatte, widmete er sich später auch dem kontinentaleuropäischen Recht und der Rechtsvereinheitlichung.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften ehrt mit Eric Clive ein führendes Mitglied der Commission on European Contract Law und Study Group on a European Civil Code und damit einen der großen Förderer der Europäischen Privatrechtsvereinheitlichung. Er ist Mitherausgeber des Dritten Teils der Principles of European Contract Law. Vor allem aber ist er der Redaktor des Entwurfs eines Gemeinsamen Referenzrahmens für Europäisches Privatrecht, dessen erste Fassung Ende Dezember 2007 der Europäischen Kommission vorgelegt worden ist.

Der Laudator und Vorsitzende der Study Group on a European Civil Code, Prof. Dr. Dres. h.c. Christian von Bar, erklärt: »Wir drücken mit dieser Ehrung Professor Eric Clive unseren Dank für seine führende Hand bei unseren gemeinsamen Bemühungen zur Schaffung eines verständlichen europäischen Privatrechts aus. Wir freuen uns, an unserem Fachbereich und in der Study Group so eng mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen.«