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Pressemeldung

Nr. 188 / 2008

18. Juni 2008 : Dezentrale Energieerzeugung – Chance für die regionale Wirtschaft? - Uni Osnabrück: Niedersachsen fördert wirtschaftsgeographische Untersuchung

Wie ist die dezentrale Stromerzeugung organisiert, von wem wird sie gesteuert und wer profitiert davon? Mit diesen Fragen befasst sich ein neues wirtschaftsgeographisches Forschungsprojekt an der Universität Osnabrück, das vom Land Niedersachsen im Rahmen des PRO*Niedersachsen-Programms mit rund 52.000 Euro finanziert wird.

Wie ist die dezentrale Stromerzeugung organisiert, von wem wird sie gesteuert und wer profitiert davon? Mit diesen Fragen befasst sich ein neues wirtschaftsgeographisches Forschungsprojekt an der Universität Osnabrück, das vom Land Niedersachsen im Rahmen des PRO*Niedersachsen-Programms mit rund 52.000 Euro finanziert wird.

Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Atomausstieg und im Zuge der Liberalisierung des Energiemarktes hat die dezentrale Stromerzeugung in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Vor allem regenerative Energieerzeuger nutzen die Möglichkeit, den beispielsweise mit Hilfe von Wind, Sonne oder Biomasse dezentral erzeugten Strom in die allgemeinen Leitungsnetze einzuspeisen. Diese neuen Akteure und ihre Aktivitäten stellen für lokale und regionale Stromnetzbetreiber eine besondere Herausforderung dar. Bisher fehlt es jedoch an Kenntnissen über die Organisation und Koordination der dezentralen Stromproduktion aus lokaler und regionaler Perspektive.

»Vor diesem Hintergrund verfolgen wir das Ziel, Erkenntnisse über die Struktur und Steuerung der dezentralen Stromerzeugung in den Versorgungsgebieten lokaler und regionaler Stromnetzbetreiber zu liefern«, erläutert die Wirtschaftsgeographin Prof. Dr. Britta Klagge. »Dabei geht es uns unter anderem darum, die (möglichen) Auswirkungen auf lokale und regionale Wirtschaftszusammenhänge zu erfassen und zu erklären.« In der öffentlichen Debatte gelten positive Auswirkungen auf die regionale Wertschöpfung vielfach als ein wichtiges Argument für die Förderung der dezentralen Stromerzeugung. »Wir wollen diese Annahme kritisch prüfen und herausfinden, unter welchen Bedingungen positive Effekte auftreten bzw. welche Akteure und Interessen profitieren«, ergänzt Projektmitarbeiter Tobias Brocke, der sich bereits in seiner Diplomarbeit mit der Umstrukturierung des Strommarktes beschäftigt hat.

Neben neuen Erkenntnissen zur Organisation und regionalwirtschaftlichen Dimension der dezentralen Stromerzeugung soll das Projekt auch den Einfluss des institutionellen Kontextes, vor allem der Förderkulisse, näher beleuchten. Das Projekt basiert daher auf einem Vergleich von vier unterschiedlich strukturierten Netzgebieten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. »Mit unserer Untersuchung wollen wir lokale bzw. regionale Entwicklungspfade der dezentralen Stromerzeugung herleiten«, so Klagge. »Und durch den Ländervergleich hoffen wir außerdem, Aussagen über die differenzierende Wirkung von Förderinstrumenten treffen zu können.«

Weitere Informationen zum Projekt: www.geographie.uni-osnabrueck.de/index.php

Weitere Informationen

Prof. Dr. Britta Klagge, Universität Osnabrück,
Institut für Geographie,
Seminarstraße 19ab, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4277, Fax +49 541 969 4333,
britta.klagge@uni-osnabrueck.de
www.geographie.uni-osnabrueck.de/index.php