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Pressemeldung

Nr. 122 / 2008

25. April 2008 : Deutscher Meister in der Simulationsliga - Roboterfußballer der Universität Osnabrück bei den »German Open« in Hannover – »Brainstormer Tribots« auf dem 3. Platz

Bei den »German Open« des Roboterfußballs, die am Freitagabend (25.4.) in den Messerhallen in Hannover zu Ende gingen, konnten die Neuroinformatiker der Universität Osnabrück abermals punkten: in der Simulationsliga, bei der auf einem virtuellen Fußballfeld zwei Mannschaften mit jeweils elf Spielern gegeneinander antreten, schlugen sie im Finale AT-Humboldt Berlin mit 5 Punkten Vorsprung. In der Middle-Size-Liga errangen die »Brainstormer Tribots« der Universität Osnabrück einen 3. Platz. Neuer Deutscher Meister ist hier die holländische Mannschaft »Tech United« aus Eindhoven.<br><br>

Bei den »German Open« des Roboterfußballs, die am Freitagabend (25.4.) in den Messerhallen in Hannover zu Ende gingen, konnten die Neuroinformatiker der Universität Osnabrück abermals punkten: in der Simulationsliga, bei der auf einem virtuellen Fußballfeld zwei Mannschaften mit jeweils elf Spielern gegeneinander antreten, schlugen sie im Finale AT-Humboldt Berlin mit 5 Punkten Vorsprung. In der Middle-Size-Liga errangen die »Brainstormer Tribots« der Universität Osnabrück einen 3. Platz. Neuer Deutscher Meister ist hier die holländische Mannschaft »Tech United« aus Eindhoven.

Flanken, dribbeln, präzise Torschüsse – die Osnabrücker Stürmer und Verteidiger aus Metall, Motoren und Microchips gaben im Halbfinale ihr Bestes und kickten wie Fußball-Profis. Dennoch mussten sich Osnabrücker in der Middle-Size-Liga, bei der Roboter bis zu einer Größe von 50 Zentimetern dem Ball hinterher jagen, schließlich mit 1:2 gegen »Tech United« geschlagen geben. »Gegen die hohen Schüsse der Eindhovener hatten wir heute keine Chance, aber zur Weltmeisterschaft in China werden wir uns was einfallen lassen«, so der Osnabrücker Teamchef Prof. Dr. Martin Riedmiller.

In der »2D-Simulationsliga« (Klasse der virtuellen Roboter) konnte der Titel dagegen geholt werden. Anders als beim Computerspiel agieren die Spieler hier völlig autonom, das heißt ohne zentrale Kontrolle oder steuernde Eingriffe von außen. Die Simulation orientiert sich an den offiziellen Fußballregeln. So sind beispielsweise das Sichtfeld und die Energiereserven begrenzt und die Wahrnehmungen und Bewegungen nicht genau vorhersehbar.

In der Humanoid-Liga, bei der Roboter mit menschenähnlicher Körperform gegeneinander spielen, trat die Universität das erste Mal an. Die Wahrung des Gleichgewichts ist in dieser Liga eine besondere Herausforderung. Geht ein Roboter zu Boden, muss er alleine wieder aufstehen.

Roboterfußball ist ein Leitprojekt der Arbeitsgruppe Neuroinformatik an der Universität Osnabrück. »Dabei verfolgen wir das Ziel, die Konzepte intelligenter lernfähiger Steuerungen im internationalen Vergleich zu erproben und weiterzuentwickeln«, erläutert Informatiker Riedmiller. Eine große Herausforderung sei zurzeit die präzise Regelung der Roboter. Bei dieser komplexen Aufgabenstellung spielten Lernalgorithmen eine zentrale Rolle.

Mobile Roboter werden auf vielen Gebieten eingesetzt, zum Beispiel in der industriellen Fertigung und in der Überwachung. Die intelligenten Systeme lernen aus der Interaktion mit ihrer Umgebung und nutzen dieses Wissen für »eigene« Entscheidungen. Dabei müssen sie große Datenmengen aufnehmen, diese filtern, strukturieren und verarbeiten. Besonders auf dem Fußballfeld ist Kooperation gefragt. Die Roboter müssen als Mannschaft agieren, sich spontan vernetzen und für einen Teamkollegen einspringen.

Seit 1998 forscht die Arbeitsgruppe Neuroinformatik der Universität Osnabrück an der Entwicklung autonomer, lernfähiger Fußballroboter. Dem Team gehören Wissenschaftler und Studierende der Fachrichtungen Informatik und Kognitionswissenschaften an.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Martin Riedmiller, Universität Osnabrück,
Fachbereich Mathematik/ Informatik,
Institut für Informatik,
Institut für Kognitionswissenschaft,
Albrechtstraße 28, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2395, Fax +49 541 969 2799,
martin.riedmiller@uni.osnabrueck.de
www.ni.uni-osnabrueck.de