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Pressemeldung

Nr. 327 / 2010

09. November 2010 : Deutsch-jüdische Kultur in Deutschland nach 1933 - Uni Osnabrück lädt ein zu literaturwissenschaftlichem Gastvortrag

Das Institut für Germanistik der Universität Osnabrück lädt ein zu einem Gastvortrag der Literaturwissenschaftlerin PD Dr. Kerstin Schoor mit dem Titel »Deutsch-jüdische Kultur in Deutschland nach 1933. Ein vergessenes Kapitel in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur« Die Veranstaltung findet statt am Montag, 22. November, um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp; die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Das Institut für Germanistik der Universität Osnabrück lädt ein zu einem Gastvortrag der Literaturwissenschaftlerin PD Dr. Kerstin Schoor mit dem Titel »Deutsch-jüdische Kultur in Deutschland nach 1933. Ein vergessenes Kapitel in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur« Die Veranstaltung findet statt am Montag, 22. November, um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp; die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Zum Vortrag: In einem separierten jüdischen Kulturkreis, der im nationalsozialistischen Deutschland zwischen 1933 und 1938/45 entstand, entfaltete sich ein vielfältiges künstlerisches und literarisches Leben. Eine Vielzahl literarischer Arbeiten sind aus ihm hervorgegangen. In ihrer eigenständigen Bedeutung sind sie und ihre Autoren jedoch bisher kaum erkannt worden. Die Untersuchungen von Kerstin Schoor machen den Blick auf ein breites literarisches Feld frei. Es kommt bisher in den deutschen Literaturgeschichten nicht vor. Die Referentin stellt die Arbeiten mit ihrem Gewicht neben die Werke des deutschsprachigen Exils, das seinerseits auf die soziale Entrechtung, Ausgrenzung und Ermordung großer Teile des europäischen Judentums reagierte. Namen wie Gertrud Kolmar, Franz Hessel, Ernst Blass, Leo Hirsch, Mascha Kaléko, Arthur Eloesser stehen exemplarisch für viele andere, die 1933 nicht sofort aus Deutschland auswanderten.

Der Vortrag geht auf die Bedingungen und die »Netzwerke« der deutsch-jüdischen Kultur nach 1933 ein. Es kommen die Gründe für eine fehlende Rezeption nach 1945 zur Sprache und die bis heute prekäre Überlieferung von Autorschaften und Texten. Schoor lehrt Literaturwissenschaft am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin. Sie ist Forschungsreferentin an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. »Vom literarischen Zentrum zum literarischen Ghetto. Deutsch-jüdische literarische Kultur in Berlin zwischen 1933 und 1945« lautet der Titel der von ihr verfassten Monographie. Herausgegeben hat sie die Aufsatzsammlung »Zwischen Rassenhass und Identitätssuche. Deutsch-jüdische literarische Kultur im nationalsozialistischen Deutschland«. Beide Bücher erschienen 2010 im Wallstein Verlag, Göttingen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Chryssoula Kambas, Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4368 (Sekr. IfG)
chryssoula.kambas@uni-osnabrueck.de