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Pressemeldung

Nr. 211 / 2007

20. Juli 2007 : Der scharfe Blick aus dem Weltraum - Uni Osnabrück: Geoinformatiker entwickeln Fusionsmethode für Radarsatelliten

Nach dem erfolgreichen Start des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X vom russischen Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) hat die Kartierung der Erde in einer neuen Qualität begonnen. Das Institut für Geoinformatik und Fernerkundung (IGF) der Universität Osnabrück ist an diesem Ereignis mit einem Projekt beteiligt. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch die Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR).

Nach dem erfolgreichen Start des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X vom russischen Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) hat die Kartierung der Erde in einer neuen Qualität begonnen. Das Institut für Geoinformatik und Fernerkundung (IGF) der Universität Osnabrück ist an diesem Ereignis mit einem Projekt beteiligt. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch die Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR).

»Wir untersuchen, in welchem Maße es möglich ist, Farbbilder anderer Satelliten mit denen des TerraSAR-X Satelliten zu kombinieren. TerraSAR-X bietet mit einer räumlichen Bodenauflösung vom einem Meter zwar einen scharfen Blick auf die Welt, tut dies aber nur im Mikrowellenbereich«, erklärt der Osnabrücker Projektleiter Prof. Dr. Manfred Ehlers. Um die Bilder für Anwendungen im Umwelt- oder Agrarbereich besser nutzbar zu machen, sollen sie mit anderen Satellitenbildern gekoppelt werden, die Informationen im sichtbaren und infraroten Bereich des Spektrums aufnehmen. »Am IGF wurde eine neue Technik zur Fusionierung von Bilddaten entwickelt, die jetzt auch auf Radardaten angewendet wird«, ergänzt der zukünftige Projektwissenschaftler Sascha Klonus.

Durch ihre Aufnahmetechnik können Radarsatelliten als aktive Sensoren auch in der Dunkelheit Daten aufnehmen und auch durch Wolken und Regen ‚hindurchblicken’. Dr. Pablo Rosso, ebenfalls Mitarbeiter im Projekt, erklärt die Vorteile der Methode: »Durch die erfolgreiche Fusion von Radardaten mit sehr hoher Bodenauflösung und optischen Daten unterschiedlicher Aufnahmezeitpunkte können nach Katastrophen wie Erdbeben oder Überflutungen auch bei bewölktem Himmel aktuelle hoch auflösende Echtfarben-Bilder generiert und den Rettungskräften zur Verfügung gestellt werden. Diese können zur zügigen Planung von Maßnahmen wie Evakuierung, Schadensabschätzung, Zugangsmöglichkeiten genutzt werden.«>br>
Darüber hinaus wird die Interpretation der Daten aufgrund der hohen Auflösung erleichtert, was besonders interessant für das Monitoring landwirtschaftlicher Flächen ist. So können Angaben der landwirtschaftlichen Betriebe besser und aktueller überprüft werden, was für die EU bei der Auszahlung von Subventionsgeldern eine große Rolle spielt. Durch verbesserte Klassifikationsergebnisse aufgrund der fusionierten Daten sind weitere Einsatzmöglichkeiten denkbar wie etwa in der Flächennutzungsplanung, Raumplanung, Stadtplanung und der Umweltüberwachung. Speziell in diesem letztgenannten Bereich sind die Einsatzmöglichkeiten für die Fusion von TerraSAR-X- und elektrooptischen Multispektraldaten sehr hoch.

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch die Raumfahrt Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. unter dem Förderkennzeichen 50EE0704 gefördert.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Manfred Ehlers, Universität Osnabrück,
Institut für Geoinformatik und Fernerkundung,
Seminarstraße 19 a/b, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4591; Fax +49 541 969 4061,
mehlers@fzg.uni-osnabrueck.de
www.igf.uni-osnabrueck.de