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Pressemeldung

Nr. 335 / 2009

27. Oktober 2009 : »Dann wachsen Flügel Deinen Worten« - Konzert und Ausstellung zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz - Uraufführung des luxemburgischen Komponisten Marco Pütz

Namenlos geblieben, im Dunkeln vergessen, sind mehr als die Hälfte der Opfer des Holocausts. Mit einem Gedenkkonzert wird am Dienstag, 10. November, um 19.30 Uhr in der Katharinenkirche Osnabrück der Opfer gedacht und die Ausstellung »Der Soldat Tolkatchev. An den Toren zur Hölle« des russischen Malers und Auschwitz-Befreiers Zinovii Tolkatchev eröffnet. Das Sinfonische Blasorchester der Universität Osnabrück unter der Leitung von Jens Schröer wird auf musikalische Weise der »Erinnerung einen Namen geben«. Eintritt: 7.50 Euro, Studierende und Schüler frei.

Namenlos geblieben, im Dunkeln vergessen, sind mehr als die Hälfte der Opfer des Holocausts. Mit einem Gedenkkonzert wird am Dienstag, 10. November, um 19.30 Uhr in der Katharinenkirche Osnabrück der Opfer gedacht und die Ausstellung »Der Soldat Tolkatchev. An den Toren zur Hölle« des russischen Malers und Auschwitz-Befreiers Zinovii Tolkatchev eröffnet. Das Sinfonische Blasorchester der Universität Osnabrück unter der Leitung von Jens Schröer wird auf musikalische Weise der »Erinnerung einen Namen geben«. Eintritt: 7.50 Euro, Studierende und Schüler frei.

Im Zentrum des Konzerts, das in Zusammenarbeit des Fachgebietes Musik und des Instituts für Evangelische Theologie der Universität Osnabrück mit dem Sprengel Osnabrück der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers, Yad Vashem Jerusalem sowie des Freundeskreises von Yad Vashem Jerusalem in Deutschland e. V. veranstaltet wird, steht die Uraufführung eines Auftragswerkes des luxemburgischen Komponisten Marco Pütz auf Basis der ausgestellten Bilder.

Bereits seit Anfang September proben die Musiker des Universitätsensembles und etwa 20 Kinder und Jugendliche der Gemeinden St. Johann und St. Katharinen (Heike Arnold-Joppich und Christian Joppich, Einstudierung) an dem ergreifenden Werk »…dann wachsen Flügel Deinen Worten«, das der Komponist Pütz für Solo-Violoncello, Kinderchor und Sinfonisches Blasorchester eigens zu diesem Anlass komponierte. Unter der Schirmherrschaft der bekannten Theologin Prof. Dr. Ruth Lapide erklingen dann zudem Werke von Francis McBeth, James Barnes und Timothy Mahr sowie das Cello-Konzert von Frigyes Hidas mit Yuri Kim (Osnabrücker Symphonieorchester) als Solistin.

Die von der Erinnerungs- und Forschungsstätte Yad Vashem in Israel konzipierte Ausstellung »Der Soldat Tolkatchev. An den Toren zur Hölle« ist bis 25. November zu sehen. Sie zeigt Reproduktionen von Gemälden und Zeichnungen des russisch-jüdischen Soldaten und Künstlers Zinovii Tolkatchev. Zum Zeitpunkt der Befreiung der Lager Majdanek und Auschwitz hielt der damals 41-Jährige in emotionalen Momentaufnahmen fest, was er in den Lagern sah und Überlebende ihm berichteten. »Ich tat, was ich tun musste«, beschrieb Tolkatchev das Motiv für seine künstlerische Arbeit. »Ich konnte mich nicht zurückhalten. Mein Herz befahl es mir, mein Gewissen verlangte es […].« Es sind bedrückende Bilder, mit einfachsten Mitteln erstellt. Teilweise verwendete Tolkatchev für seine Beistift-Zeichnungen auch das Briefpapier des Lagerkommandanten oder Vordrucke von Firmen, die seinerzeit von der Zwangsarbeit der Häftlinge profitierten. »Trotz oder gerade wegen dieser Einfachheit hinterlassen Tolkatchevs Werke Emotionen, die eine Fotografie kaum hervorrufen könnte«, so Jens Schröer, in dessen Händen Konzeption und Leitung des Projektes »namenlos geblieben« liegt. Die Ausstellung ist werktags von 9 bis 16.30 Uhr, samstags von 11 bis 12.30 Uhr und sonntags von 14.30 bis 16.30 Uhr in St. Katharinen zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.

Das Projekt wurde ermöglicht durch die Hanns-Lilje-Stiftung, die Oldenburgische Landesbank AG, das Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Osnabrück e. V., die Alfred Gong Gesellschaft e. V. und die Evangelische Erwachsenenbildung Osnabrück.

Weitere Informationen

Jens Schröer, Universität Osnabrück,
Fachgebiet Musik / Musikwissenschaft,
Barbarastraße 22a, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4755,Fax +49 541 969 4775,
jschroee@uni-osnabrueck.de