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Pressemeldung

Nr. 45 / 2010

03. Februar 2010 : Botanischer Garten der Universität Osnabrück wächst weiter - Dank der Aktivitäten des Freundeskreises wird der zweite Steinbruch eingebunden

Auf dem Westerberg im Stadtgebiet von Osnabrück befinden sich zwei ehemalige Kalksteinbrüche. Einer dieser Steinbrüche beheimatet seit 1984 den Botanischen Garten der Universität Osnabrück. Der zweite Steinbruch ist seit seiner Nutzungsaufgabe vor etwa 50 Jahren sich selbst überlassen geblieben. Durch Verträge zwischen der Stadt, dem Freundeskreis des Botanischen Gartens und der Universität Osnabrück ist jetzt die weitere Entwicklung dieses Steinbruchs für die Zukunft gesichert. Vorrangiges Ziel ist es nun, fußläufig den zweiten Steinbruch an den Botanischen Garten anzubinden und zu schützen. Die Arbeiten beginnen im Rahmen des Aktionstages am Samstag, 6. Februar.

Auf dem Gelände inmitten eines Naherholungsgebietes befinden sich geschützte Magerrasen-Pionierstadien, Laubgebüsche trockenwarmer Kalk-Standorte und ein Fledermausquartier. 190 Gefäßpflanzenarten und 56 Moosarten wurden dokumentiert. Fünf Arten stehen auf der »Roten Liste« aussterbender Moose in Niedersachsen. »Die geschützten Lebensräume im Steinbruch sind akut gefährdet durch Vandalismus, den Eintrag von Abfällen und Nährstoffen, das Anlegen von Feuerstellen und die Ausbreitung aggressiven Neophyten, Pflanzen hier nicht ursprünglich beheimatet sind«, so Prof. Dierk Meyer-Pries, Vorsitzender des Freundeskreises des Botanischen Gartens der sich sehr für die Zusammenführung beider Steinbrüche eingesetzt hat.

»Wir werden auf diesem Gelände Lernenden und Lehrenden vom Kindergarten bis zur Universität und der Öffentlichkeit exemplarisch die Nutzungskonflikte im besiedelten Raum vor Augen führen können«, erklärt die Direktorin des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Sabine Zachgo. »Das Gelände wird in das Umweltbildungskonzept der Grünen Schule eingebunden, um ein Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig es ist, unsere heimische Artenvielfalt zu bewahren und zu erhalten.« Auch für die Forschungsaktivitäten am Fachbereich Biologie der Universität ergeben sich ideale Bedingungen.

»Es ist ein Vorhaben mit Modellcharakter«, so die Biologin. »Es zeigt Wege auf, wie Steinbrüche nach Aufgabe des Abbaus in eine naturverträgliche Nutzung überführt werden können.« Beide Steinbrüche sind sehr unterschiedlich. Die Biodiversität der Arten aus vielen Ländern der Erde im Botanischen Garten einerseits und der Naturschutz und die Erhaltung von einheimischen Pflanzen und Tieren andererseits, können hier unmittelbar nebeneinander betrachtet werden.

»Die Erweiterung des Botanischen Gartens um ein Drittel seiner Fläche ist nicht nur für unsere Wissenschaftler und Studierenden, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ein wertvoller Zugewinn«, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger. »Dem Freundeskreis ist ganz besonders für sein Engagement zu danken.« Finanziell wird das Projekt unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Niedersächsischen Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit, der Friedel und Gisela Bohnenkamp-Stiftung und dem Freundeskreis des Botanischen Gartens. Die Arbeiten sollen bis zum Juli abgeschlossen sein.

Weitere Informationen

Freundeskreis des Botanischen Gartens e. V.,
Prof. Dierk Meyer-Pries, 1. Vorsitzender,
Albrechtstr. 29, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2739
www.bogos.uni-osnabrueck.de