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Pressemeldung

Nr. 202 / 2008

25. Juni 2008 : Bildung im Alltag der Familie - Uni Osnabrück: Neues Forschungsprojekt wird mit 160.000 Euro gefördert

In einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 160.000 Euro geförderten Studie geht der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller von der Universität Osnabrück mit seinem Forschungsteam der besonderen Bildungsbedeutung von Erfahrungen in der Alltagskultur von Familien nach.

Welche Bedeutung hat die Familie für die Bildung ihrer Kinder? Diese Frage bewegt gegenwärtig stark die öffentliche und politische Diskussion, wobei vor allem der Zusammenhang von sozialer Herkunft und schulischem Bildungserfolg im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Doch die Bildungsbedeutung der Familie erschöpft sich nicht in ihrer Zulieferfunktion für das öffentliche Bildungssystem. In erster Linie stellt sie selbst ein soziales Milieu dar, in dem Kinder ihre ersten und oftmals prägenden, eben »bildenden« Erfahrungen mit der Kultur der Erwachsenen machen. In einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 160.000 Euro geförderten Studie geht der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller von der Universität Osnabrück mit seinem Forschungsteam der besonderen Bildungsbedeutung von Erfahrungen in der Alltagskultur von Familien nach.

Das Projekt trägt den Titel »Familie als kulturelles Erziehungsmilieu« und richtet sich insbesondere auf die Alltagsbereiche der familiären Spielpraxis, des Fernsehens in der Familie und der Familienmahlzeiten. Dabei konzentriert sich die Studie auf Familien mit mindestens einem Kind im Einschulungsalter.»Unsere Forschung folgt einem anderen Typus als die bekannten internationalen und nationalen Vergleichsstudien, die anhand großer Stichproben die messbaren Bildungserfolge im Schulsystem errechnen. Wir brauchen einen direkten Zugang zur Innenwelt der Familie und das können wir besser mit Methoden, wie sie etwa von Ethnologen bei der Erforschung fremder Kulturen angewandt werden: Videoaufzeichnungen, Interviews, Fotodokumentationen und teilnehmende Beobachtung«, so Müller.

Entsprechend aufwändig ist das Projekt ausgestattet. Mit den gewährten Fördermitteln können zunächst über zwei Jahre zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und weitere studentische Hilfskräfte eingesetzt werden, um acht Familien über eine Dauer von jeweils etwa einem halben Jahr zu begleiten. Ein drittes Förderjahr ist in Aussicht gestellt. Mit zwei Promotionsstellen kommt das Projekt auch der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung zugute und bietet über die Einbeziehung von Studierenden zudem die Möglichkeit der Verbindung von pädagogischer Forschung und Lehre in einem fachlich wie bildungspolitisch hoch aktuellem Themenfeld.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller, Universität Osnabrück,
Institut für Erziehungswissenschaft,
Heger-Tor-Wall 9, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4558, Fax +49 541 969 4561,
ruediger.mueller@uni-osnabrueck.de