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Pressemeldung

Nr. 141 / 2009

22. April 2009 : »Besiegt sind alle Völker zwischen Rhein und Elbe« - Die Elbe als Ziel römischer Germanienpolitik – Vortrag am 29. April in der Volkshochschule Osnabrück

In der Vortragsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird Prof. Dr. Rainer Wiegels vom Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Osnabrück am Mittwoch, 29. April, über die Elbe als Ziel römischer Germanienpolitik sprechen. Der Vortrag findet wie üblich in der Volkshochschule statt und beginnt um 19 Uhr. Eintritt 4 Euro; Studenten und Schüler haben freien Eintritt.

In der Vortragsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird Prof. Dr. Rainer Wiegels vom Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Osnabrück am Mittwoch, 29. April, über die Elbe als Ziel römischer Germanienpolitik sprechen. Der Vortrag findet wie üblich in der Volkshochschule statt und beginnt um 19 Uhr. Eintritt 4 Euro; Studenten und Schüler haben freien Eintritt.

»Die Bedeutung der Elbe im Rahmen der römischen Germanienpolitik gehört zu den umstrittensten Problemen der Grenzpolitik Roms an seiner Nordfront«, so Wiegels. Dieses betreffe vor allem den Zeitraum ab den Feldzügen des Drusus in das rechtsrheinische Germanien 12 v. Chr. bis zur Abberufung des Germanicus vom germanischen Kriegsschauplatz durch Kaiser Tiberius 16 n. Chr. Aber auch danach spiele die Elbe im Bewusstsein der Zeitgenossen eine bemerkenswerte Rolle. »Zwar verblasst ihre Bedeutung nach und nach als konkretes militärisches und politisches Ziel, doch verschwindet sie für lange Zeit nicht aus dem Bewusstsein der gebildeten Zeitgenossen des Mittelmeerraumes«, erläutert der Historiker. Sie blieb in der geographischen Literatur wie in der Dichtung gegenwärtig, wobei reale Erkenntnisse mehr und mehr verloren gingen und der Fluss eher einen symbolischen Charakter erhielt.

Der »Griff Roms nach dem ‚freien‘ Germanien« hänge entscheidend von der Frage ab, welche Zielsetzungen Rom mit seiner offensiven Politik an Rhein und Donau verfolgte. »Auch wenn unstrittig „Freies Germanien“ eine ideologisch belastete Bezeichnung der Neuzeit gegenüber der antiken Umschreibung des Gebietes als „Großes Germanien“ ist, bestehen erhebliche Differenzen über den Charakter und die Ziele römischer Grenzpolitik. Zwischen einer minimalistischen Auffassung, nach der Rom nie die Einverleibung der Gebiete zwischen Rhein und Elbe angestrebt habe, und einer maximalistischen, wonach Roms Streben prinzipiell grenzenlos gewesen sei und damit auch an der Elbe nicht Halt gemacht hätte, finden sich verschiedene vermittelnde Positionen«, so der Osnabrücker Wissenschaftler.

Der Vortragende wird wichtige Etappen der Forschung vorstellen und zugleich in die Problematik römischer Germanienpolitik ab augusteischer Zeit einführen. Auch geht der Wissenschaftler der Frage nach, welche geographischen Vorstellungen und welches Wissen die Römer von und über die Elbe und das Elbgebiet besaßen.

Weitere Informationen

Dr. Ralph Häussler MA PhD, Universität Osnabrück,
Fachgebiet Alte Geschichte,
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4389,
ralph.haussler@gmx.net