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Pressemeldung

Nr. 60 / 2008

25. Februar 2008 : Aufmerksamkeitsprozesse vorhersagen - Hirnforscher der Uni Osnabrück mit neuem Projekt auf der CeBIT

»Aufmerksamkeit ist das Leben!« Was Johann Wolfgang von Goethe bereits vor über 200 Jahren feststellte, muss heute umso mehr gelten. Zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte konkurrierten mehr Reize um das knapp bemessene Gut der menschlichen Aufmerksamkeit – besonders im Internet. Bei einem Angebot von zehn Milliarden Webseiten und tausenden Werbebotschaften pro Tag entscheiden sich Konsumenten oft innerhalb weniger Blicke für oder gegen ein Angebot. Hirnforscher der Universität Osnabrück werden auf der CeBIT zwischen 4. und 9. März eine Software namens »GoodGaze« vorstellen, die diese entscheidenden menschlichen Aufmerksamkeits- und Blickverläufe vorhersagt.

»Aufmerksamkeit ist das Leben!« Was Johann Wolfgang von Goethe bereits vor über 200 Jahren feststellte, muss heute umso mehr gelten. Zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte konkurrierten mehr Reize um das knapp bemessene Gut der menschlichen Aufmerksamkeit – besonders im Internet. Bei einem Angebot von zehn Milliarden Webseiten und tausenden Werbebotschaften pro Tag entscheiden sich Konsumenten oft innerhalb weniger Blicke für oder gegen ein Angebot. Hirnforscher der Universität Osnabrück werden auf der CeBIT zwischen 4. und 9. März eine Software namens »GoodGaze« vorstellen, die diese entscheidenden menschlichen Aufmerksamkeits- und Blickverläufe vorhersagt. Innerhalb weniger Sekunden berechnet diese die aufmerksamkeitsstärksten und -schwächsten Bereiche einer eingespeisten Bilddatei, das Ergebnis wird in Form verschiedener »Heatmaps« visualisiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, das Forscherteam um Projektleiter Prof. Dr. Peter König auf der CeBIT im future parc, Halle 9, Stand B022 zu besuchen.

Die Hirnforschung habe in den letzten Jahren große Fortschritte verzeichnet, »insbesondere im Bereich der visuellen Aufmerksamkeit«, so König. »Wir haben dieses Wissen im Verbund mit Eye-Tracking Daten in ein Computermodell menschlicher Aufmerksamkeit gepackt.« Dies diene zum einen der Forschung, sei als Anwendung aber auch für Werbeagenturen und Usability-Beratungen interessant: »Statt bis zu mehreren Wochen auf die Ergebnisse einer Eye-Tracking-Studie zu warten, lassen sich GoodGaze-Analysen direkt in den Designprozess integrieren und ermöglichen Evaluationen bereits in den allerersten Entwurfsphasen einer Werbekampagne oder einer Benutzeroberfläche.« Das der Technologie zugrunde liegende Computermodell umfasst das aktuelle Wissen der neurowissenschaftlichen Aufmerksamkeitsforschung. Diese wurde mittels einer Vielzahl an Methoden wie EEG, Eye-Tracking und funktioneller Magnetresonanztomographie gewonnen und evaluiert.

Das Besondere: GoodGaze wird als Webdienst angeboten. Nutzer können somit ihr Bildmaterial über eine komfortable zu bedienende Webseite von jedem internetfähigen Rechner aus analysieren. Zugleich ist das Labor in der Lage, neuere Erkenntnisse der Hirnforschung stetig und transparent in das Modell miteinfließen zu lassen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Peter König, Universität Osnabrück,
Institut für Kognitionswissenschaft,
Albrechtstraße 28, 49076 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 2399, Fax:+49 541 969 2596,
peter.koenig@uni-osnabrueck.de