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Pressemeldung

Nr. 38 / 2010

26. Januar 2010 : Antworten auf interessante rechtswissenschaftliche Fragen - Uni Osnabrück: Zwei Antrittsvorlesungen im Fachbereich Rechtswissenschaften

Am Freitag, 5. Februar, finden an der Universität Osnabrück zwei rechtswissenschaftliche Antrittsvorlesungen statt. Unter dem Titel »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – Eine egalitäre Regel des europäischen Mittelalters und ihr seltsames Weiterleben im Internet« wird zunächst Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke sprechen. Anschließend befasst sich Prof. Dr. Pascale Cancik mit dem Thema »Vom Widerspruch zum informalen Beschwerdemanagement – Siegt der „Verhandlungsstaat“ über den „hoheitlichen Anforderungsstaat?“«.

Am Freitag, 5. Februar, finden an der Universität Osnabrück zwei rechtswissenschaftliche Antrittsvorlesungen statt. Unter dem Titel »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – Eine egalitä-re Regel des europäischen Mittelalters und ihr seltsames Weiterleben im Internet« wird zunächst Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke sprechen. Anschließend befasst sich Prof. Dr. Pas-cale Cancik mit dem Thema »Vom Widerspruch zum informalen Beschwerdemanagement – Siegt der „Verhandlungsstaat“ über den „hoheitlichen Anforderungsstaat?“«. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung um 16 Uhr im European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, in Raum 44/E03 mit anschließendem Sektempfang herzlich eingeladen.

Prof. Schulte-Nölke ist neuer Kodirektor des European Legal Studies Institute und Inhaber der Professur für Bürgerliches Recht, Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung und Europäische Rechtsgeschichte. Er wurde 1963 in Olsberg im Sauerland geboren und studierte von 1983 bis 1988 Jura in Münster. Anschließend ging er zum Graduiertenkolleg für Rechtsgeschichte der Universität Frankfurt und des dortigen Max Planck-Instituts. Seine Doktorarbeit (1994) beschäftigte sich mit der Entstehung des Bürgerlichen Gesetzbuchs, wobei es besonders um den Einfluss der Ministerialbürokratie des Kaiserreichs ging. Nach dem Zweiten Staatsexamen 1995 folgte im Jahre 2000 die Habilitation zum Einfluss des europäischen Verbraucherrechts auf das deutsche Recht. Ein erster Ruf führte Prof. Schulte-Nölke 2001 an die Universität Bielefeld, wo er ein mit einem Millionenbetrag von der Europäischen Kommission gefördertes Exzellenznetzwerk aufbaute und koordinierte. Seit April 2008 forscht und lehrt er an der Universität Osnabrück. »Meine Antrittsvorlesung soll programmatische Schwerpunkte meiner Forschungsfelder aufscheinen lassen. Ich zeige darin, welchen Sinn die in weiten Teilen Europas verbreitete Regel ‚Wer zuerst kommt, mahlt zuerst’ im Laufe ihrer langen Geschichte seit dem Mittelalter gehabt hat und inwieweit sie heute noch gilt «, so der Rechtswissenschaftler.

Prof. Cancik, Inhaberin der Professur für Öffentliches Recht, Verwaltungswissenschaften und Neuere Geschichte des europäischen öffentlichen Rechts, wurde 1967 in Tübingen geboren. Nach dem Studium in Tübingen und Berlin folgte die Promotion an der Universität Tübingen über »Parlamentarische Opposition in den Landesverfassungen«. Nach dem 2. Staatsexamen war Prof. Cancik als Rechtsanwältin in einer der führenden Kanzleien des Wirtschaftsrechts mit Schwerpunkten im Umweltrecht und öffentlichen Medienrecht in Düsseldorf tätig. Im Jahr 2000 wechselte sie wieder an die Universität, nun nach Frankfurt, wo sie Mitglied des Graduiertenkollegs für Rechtsgeschichte der Universität Frankfurt und des dortigen Max Planck-Instituts sowie Mitarbeiterin an der Universität wurde. In ihrer Habilitationsschrift »Verwaltung und Öffentlichkeit in Preußen« (2007) befasst sie sich in rechtshistorischer und verwaltungswissenschaftlicher Perspektive mit der Verrechtlichung der Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern im frühen 19. Jahrhundert. Seit April 2008 forscht und lehrt sie an der Universität Osnabrück. »Meine Antrittsvorlesung greift rechtshistorische und aktuelle verwaltungswissenschaftliche Fragen auf. Das Widerspruchverfahren, das eine verwaltungsinterne Kontrolle von Verwaltungsentscheidungen auch im Interesse der Bürger ermöglicht, wird auch in Niedersachsen für immer mehr Bereiche abgeschafft. Der Vortrag behandelt die Gründe für diese Entwicklung und die Folgen für das Verhältnis von Verwaltung und Bürgern«, so Prof. Cancik.

Weitere Informationen

Dekan Prof. Dr. Oliver Dörr, Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
Heger-Tor-Wall 14, D-49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 6051, Fax: +49 541 969 6049
dekanat@jura.uni-osnabrueck.de