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Pressemeldung

Nr. 358 / 2008

22. Dezember 2008 : Antike Schlacht in Kalkriese – Neue Fragestellungen - Vortrag der Archäologin Dr. Susanne Wilbers-Rost am 7. Januar – Veranstaltungsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland«

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird mit Vorträgen über die Ausgrabungen in Kalkriese fortgesetzt. Am Mittwoch, 7. Januar, spricht Dr. Susanne Wilbers-Rost (Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH) über »Ergebnisse und neue Fragestellungen der interdisziplinären Forschungen in Kalkriese«. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Volkshochschule Osnabrück. Die Vortragsreihe der Universität, der Stadt und der Volkshochschule will ein lebendiges Bild der antiken Verhältnisse in Norddeutschland vermitteln. Eintritt: 4 Euro.

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird mit Vorträgen über die Ausgrabungen in Kalkriese fortgesetzt. Am Mittwoch, 7. Januar, spricht Dr. Susanne Wilbers-Rost (Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH) über »Ergebnisse und neue Fragestellungen der interdisziplinären Forschungen in Kalkriese«. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Volkshochschule Osnabrück. Die Vortragsreihe der Universität, der Stadt und der Volkshochschule will ein lebendiges Bild der antiken Verhältnisse in Norddeutschland vermitteln. Eintritt: 4 Euro.

Vor mehr als 20 Jahren begannen die archäologischen Forschungen in Kalkriese. Die vielen, seit 1990 zu Tage gekommenen Funde haben gezeigt, dass zwischen Kalkrieser Berg und Großem Moor Überreste eines umfangreichen Schlachtfeldes aus augusteischer Zeit, wahrscheinlich der Varusschlacht, entdeckt worden waren. Seither ist die Indizienkette, die für die Berechtigung dieser These spricht, immer dichter geworden. So zeigen die in einem Areal von mehr als 30 Quadratkilometern verteilten Fundstellen mit römischen Funden ein weiträumiges Kampfareal an. »Darin zeichnet sich ein lang gestrecktes Defileegefecht ab, nicht ein begrenztes Schlachtfeld, auf dem zwei Armeen aufeinander trafen. Römische Truppen scheinen an verschiedenen Stellen immer wieder attackiert worden zu sein, bevor sie auf eine gezielt als befestigter Hinterhalt errichtete Wallanlage trafen«, erläutert die Archäologin Wilbers-Rost.

Funde und Befunde weisen auf umfangreiche Verluste der römischen Legionen hin. »Von ihrer Ausrüstung blieb wenig, von den Gefallenen fast nichts übrig. Skelettreste von Maultieren und Pferden oder gar Menschen sind Ausnahmen«, so die Abteilungsleiterin Archäologie in Kalkriese. »Überraschend waren deshalb zunächst Gruben mit Knochenresten, für die es inzwischen aber eine Erklärung gibt: Die Knochen lagen nach der Schlacht für mehrere Jahre auf der Oberfläche, und nur spärliche Überreste wurden dann eingesammelt und auf dem Schlachtfeld in Gruben ‚bestattet’ - vermutlich im Jahre 15 n. Chr. von römischen Einheiten unter der Führung des Germanicus.«

Der Vortrag von Wilbers-Rost wird den aktuellen Forschungsstand der archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen in Kalkriese präsentieren. »Es ist das Ziel darzulegen, was heute anhand der Funde und Befunde zum Marsch der Römer, den Angriffen der Germanen und dem Ablauf der Kampfhandlungen gesagt werden kann«, so Dr. Günther Moosbauer, Dozent für Archäologie der Römischen Provinzen an der Universität Osnabrück. Dabei werden auch die Arbeitsweisen der Archäologen und Naturwissenschaftler vorgestellt. »Die heute vorliegenden Erkenntnisse sind das Resultat langjähriger Forschungen, die noch keineswegs abgeschlossen sind, denn in Kalkriese wird erstmals eine antike Schlacht systematisch und multidisziplinär untersucht.« Dies bedeutet langwierige Puzzle- und Detektivarbeit, verbunden mit quellenkritischen Überlegungen, um dem tatsächlichen Geschehen immer näher zu kommen.

Weitere Informationen zu der Vortragsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« auf der Webseite www.kongress-2009.uni-osnabrueck.de (Stichwort »VHS Vortragsreihe«) oder auf der Internetseite der Volkshochschule: www.vhs-os.de

Weitere Informationen

PD Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Alte Geschichte: Archäologie der Römischen Provinzen,
Schloßstraße 8, D-49069 Osnabrück,
Telefon: + 49 541 969 4395 / 4387; Fax: +49 541 969 4397,
guenther.moosbauer@uni-osnabrueck.de
www.kongress-2009.uni-osnabrueck.de