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Pressemeldung

Nr. 59 / 2007

02. März 2007 : Adel und Umwelt in der Frühen Neuzeit - Uni Osnabrück und Museumsdorf Cloppenburg laden zu Tagung

Vom Donnerstag, 8. März bis zum darauf folgenden Samstag veranstalten die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Freilichtmuseum – Museumsdorf Cloppenburg eine Tagung zum Thema »Adel und Umwelt«. Die von der Klosterkammer Hannover geförderte Tagung findet im Stift Börstel statt. Am ersten Tagungstag findet um 19.30 Uhr in der Stiftsabtei ein öffentlicher Vortrag des Historikers Prof. Dr. Ronald G. Asch von der Universität Freiburg mit dem Titel »Was bedeutet adlig sein in der Frühen Neuzeit? Der zweite Stand zwischen sozialer Konvention und juristischer Norm« statt. Dazu ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Vom Donnerstag, 8. März bis zum darauf folgenden Samstag veranstalten die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Freilichtmuseum – Museumsdorf Cloppenburg eine Tagung zum Thema »Adel und Umwelt«. Die von der Klosterkammer Hannover geförderte Tagung findet im Stift Börstel statt. Sie wird im Rahmen des seit Oktober 2002 laufenden Kooperationsprojektes »Kultur und Herrschaft des Adels in Nordwestdeutschland in der Frühen Neuzeit« zwischen der Universität und dem Museumsdorf organisiert und durchgeführt. Am ersten Tagungstag findet um 19.30 Uhr in der Stiftsabtei ein öffentlicher Vortrag des Historikers Prof. Dr. Ronald G. Asch von der Universität Freiburg mit dem Titel »Was bedeutet adlig sein in der Frühen Neuzeit? Der zweite Stand zwischen sozialer Konvention und juristischer Norm« statt. Dazu ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Rund zwanzig Referentinnen und Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet werden neuere Ansätze und Forschungen zur Adelsgeschichte präsentieren und zur Diskussion stellen. Mit dem Rahmenthema »Adel und Umwelt« widmet sich die Tagung einem sehr zentralen Aspekt in der frühneuzeitlichen Geschichte des niederen, landsässigen Adels. »Der Adel spielte für seine Umwelt eine maßgebliche Rolle, denn das Adelshaus war politisches Zentrum und wirtschaftlicher wie kultureller Mittelpunkt eines Herrschaftsgebietes«, erklärt Dr. Heike Düselder. Die engen Verflechtungen der adeligen Lebensweise mit seiner natürlichen Umgebung sind signifikant. Sie gründeten auf dem Besitz von Land und der Verfügungsgewalt über alles, was auf diesem eigentümlichen Besitz vorhanden war. Düselder »Die Felder, Wiesen, Äcker und Wälder, die zu den adeligen Grundherrschaften gehörten, waren nicht selten konfliktträchtige Orte, an denen Herrschaftsverhältnisse in Frage gestellt und bestätigt wurden. Die besondere Affinität des Adels zur Natur spiegelte sich in den aufwendigen Gartenanlagen wider, die zu beinahe jedem Adelshaus gehörten. Sowohl in den Barockgärten des 17. Jahrhunderts als auch in den Landschaftsgärten in späterer Zeit fanden Herrschaftsauffassung und Repräsentationsstreben des Adels ihren sichtbaren Ausdruck.«

Darüber hinaus richtet sich der Fokus der Tagung auf die vielfältigen und wechselseitigen Beziehungen des Adels zu seiner sozialen Umwelt. Dies betrifft den adeligen Familienverband und die eigenen Standesgenossen, aber auch die Bediensteten im Adelshaus und die Untertanen innerhalb der Grundherrschaft. Ebenso bildet die Wahrnehmung der Umwelt und die Reflexion ihrer Wandelbarkeit aus der Perspektive des Adels ein Thema der Tagung. Wie etwa erfuhr der Adel im Nordwesten von den Ereignissen der Französischen Revolution und wie reagierte er darauf? Was erfahren wir aus den Tagebuchaufzeichnungen adeliger Reisender über die Wahrnehmung ihrer Umwelt? Welche Sicht von Herrschaft und Umwelt finden wir in der frühneuzeitlichen Hausväter- und Regimentsliteratur? Welche Bedeutung hat das Grab im Landschaftsgarten für die adelige Bestattungs- und Erinnerungskultur um 1800? Und schließlich wird die Frage diskutiert, wie Afrikanerinnen und Afrikaner an die frühneuzeitlichen Höfe, unter anderem sogar an den ostfriesischen Fürstenhof, kamen.

Das breite Spektrum an Themen wird dem Anliegen der Tagung, das Verhältnis des Adels zu seiner natürlichen und sozialen Umwelt zu untersuchen und seine gesellschaftliche Relevanz in Räumen und Kulturlandschaften zu erfassen, gerecht. Die Tagungsstätte, das abgelegene ehemalige Zisterzienserinnenkloster und heutige freiweltliche Damenstift Börstel, bietet dazu die passende Atmosphäre.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Siegrid Westphal, Dr. Heike Düselder, Olga Sommerfeld, M.A.,
Universität Osnabrück,
Neuer Graben 19/21, D-49069 Osnabrück,
Telefon: + 49 541 969 4418, Fax: + 49 541 969 4898,
projektadel.museumsdorf@ewetel.net
www.geschichte.uni-osnabrueck.de/fach/fn