Nr. 239 / 2010

11. August 2010 : Abschied vom Normalstudenten - Stifterverband und CHE Consult wählen Uni Osnabrück für Benchmarking-Club »Ungleich besser!« aus

Der deutsche »Normalstudent« mit Abitur und unmittelbar anschließendem Hochschulstudium wird seltener. Von den 2,1 Millionen Studierenden in Deutschland haben bereits heute knapp zehn Prozent ihre Schulzeit ganz oder teilweise im Ausland verbracht, weisen acht Prozent einen Migrationshintergrund auf. Viele haben bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, mehr als 60 Prozent sind faktisch Teilzeitstudenten, weil sie nebenher arbeiten. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und CHE Consult haben die Universität Osnabrück neben sieben weiteren Hochschulen ausgewählt, beispielhafte Strategien und Maßnahmen für die Unterstützung der vielfältigen studentischen Lebens- und Arbeitssituationen zu entwickeln.

58 Hochschulen hatten sich beim Stifterverband beworben. »Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren umfangreichen Erfahrungen bei der Entwicklung von E-Learning-Angeboten, für dieses Projekt ausgewählt wurden«, erklärt Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Universität Osnabrück.

Die E-Learning-Angebote sollen in diesem Projekt gezielt auf die unterschiedlichen Anforderungen der Studierenden ausgerichtet werden. »Wir planen, durch zeit- und ortunabhängige Lehrformate die unterschiedlichen Lern- und Aneignungsformen der Studierenden zu unterstützen«, so Dr. Andreas Knaden, Geschäftsführer vom Zentrum für Informationsmanagement und virtuelle Lehre (virtUOS). Zu den anvisierten Zielgruppen des Projektes »Virtuelles Lernen zur Diversitätsunterstützung an der Universität Osnabrück (ViDiOs)« gehören insbesondere Studierende mit Migrationshintergrund, Teilzeitstudierende, Studierende mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie Studierende mit Kindern oder pflegebedürftigen Familienangehörigen.

In den kommenden zwei Jahren werden die ausgewählten Hochschulen in einem Benchmarking-Club die Qualitätsstandards für ein Diversity-Auditierungsverfahren erarbeiten, das sie dann im Zuge dieses Prozesses selbst durchlaufen. Für jede Hochschule stehen Fördermittel in Höhe von 25.000 Euro zur Verfügung.