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Pressemeldung

Nr. 170 / 1998

01. Dezember 1998 : Universität Osnabrück erhält neuen Sonderforschungsbereich in der Biologie - DFG bewilligt SFB "Membranproteine: Funktionelle Dynamik und Kopplung an Reaktionsketten"

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Einrichtung eines neuenbiowissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs (SFB) an der UniversitätOsnabrück zugestimmt. Nach dem positiven Votum des Bewilligungsausschusses kannder SFB 431 "Membranproteine: Funktionelle Dynamik und Kopplung anReaktionsketten" bereits im Januar 1999 seine Arbeit am FachbereichBiologie/Chemie aufnehmen. Die Universität Osnabrück ist die einzige Hochschulein Niedersachsen, die einen der 21 bundesweit neu bewilligtenSonderforschungsbereiche erhält. Der Präsident der Universität Osnabrück, Prof.Dr. Rainer Künzel, erklärte dazu: "Damit belegen die OsnabrückerNaturwissenschaften einmal mehr ihr hohes Leistungsniveau, das auchinternational breite Anerkennung findet." Die Arbeiten im SFB 431 werdenzunächst in den kommenden drei Jahren mit rund 6,2 Millionen DM gefördert.

Der neue Sonderforschungsbereich wird von Wissenschaftlern der FachgebieteBiophysik, Mikrobiologie, Genetik, Angewandte Genetik der Mikroorganismen,Zoophysiologie und Pflanzenphysiologie getragen. Im Mittelpunkt derForschungsarbeiten stehen Membranproteine, die den Transport von Stoffen,Energie und Informationen aus der Zelle heraus und in die Zelle hineinvermitteln. "Ziel ist es, sowohl die molekularen Abläufe als auch die vermitteln. "Ziel ist es, sowohl die molekularen Abläufe als auch dieVernetzung der verschiedenen Zellkomponenten zu entschlüsseln", so Prof. Dr.Karlheinz Altendorf, der Sprecher des neuen SFB. Die geplanten Arbeiten sind inzwei zentrale Projektbereiche untergliedert: Im Bereich "Funktionelle Dynamik"werden physikochemische und proteinchemische Methoden eingesetzt, um dieStruktur und Funktion der membrangebundenen Proteine zu analysieren. Im Bereich"Kopplung an Reaktionsketten" gilt das Forschungsinteresse der Anbindung derMembranproteine an Reaktionsketten in den Zellen. Dabei sollen dietheoretischen Konzepte zur Zellkommunikation und zur Übermittlung von Signalenweiterentwickelt werden.

Nach Einschätzung der DFG-Gutachter behandelt der Osnabrücker Forschungsansatzeine höchst aktuelle Thematik, die weltweit bearbeitet wird. Dabei kann der SFB431 an die Ergebnisse des bisherigen, höchst erfolgreichen OsnabrückerSonderforschungsbereichs in der Biologie, den SFB 171 "MembrangebundeneTransportprozesse in Zellen", anknüpfen. Er wurde bereits 1984 an derUniversität Osnabrück eingerichtet und läuft nun - nach der maximalen Förderungvon 15 Jahren - zum Ende des Jahres aus. Uni-Präsident Künzel: "Unterforschungspolitischen Gesichtspunkten ist außerordentlich bemerkenswert, daß esder Universität Osnabrück gelungen ist, in einem relativ kleinen Fachbereichzum zweiten Mal Forschungsansätze von herausragender internationaler Bedeutungzu entwickeln."

Neben dem SFB 171 besteht an der Universität Osnabrück auch der SFB 225"Oxidische Kristalle für elektro- und magnetooptischen Anwendungen", der in derPhysik und der Chemie angesiedelt ist und 1985 eingerichtet wurde. Nach einerhervorragenden Begutachung im Sommer vergangenen Jahres hat die DFG einerFörderung des Sonderforschungsbereichs bis zum Jahr 2001 zugestimmt. Damit wirdauch dieser SFB die nur ausnahmsweise zugelassene Laufzeit von 15 Jahrenerreichen.