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Pressemeldung

Nr. 106 / 1996

23. August 1996 : Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese - Kongreß völlig ausgebucht - Öffentlicher Vortrag wird im Wintersemester an der Universität Osnabrück erneut angeboten

Eine "hervorragende Resonanz" auf den Kongreß "Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese" erwarten die Organisatoren dieser viertätigen Veranstaltung. Wie einer der wissenschaftlichen Leiter der Tagung, der Osnabrücker Althistoriker Prof. Dr. Rainer Wiegels, jetzt mitteilte, haben sich rund 300 Teilnehmer aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Österreich, Schweden und der Schweiz angemeldet. Damit ist der Kongreß, der von Montag, dem 2.September bis Donnerstag, dem 5. September 1996 an der Universität Osnabrück stattfindet, "restlos ausgebucht". Anliegen der Veranstaltung, die die Universität in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Osnabrück e. V. organisiert, ist es, die historischen Funde von Kalkriese in unterschiedlichen Problemzusammenhängen der Geschichte in augusteischer Zeit zu analysieren. Dabei sollen, so Prof. Wiegels, vor allem Fragen der Provinz-, der Heeres- und der Siedlungsgeschichte angesprochen werden.

Verschiedene Vorträge des Kongresses wenden sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Da diese aber bereits durch den großen Teilnehmerkreis weitgehend ausgebucht sind, wird der Eröffnungsvortrag des Projektleiters von Kalkriese, Prof. Dr. Wolfgang Schlüter (Osnabrück), über den Stand der Ausgrabungen in der Kalkrieser-Niewedder Senke, im kommenden Wintersemester an der Universität wiederholt. Insgesamt umfaßt der Kongreß 36 wissenschaftliche Vorträge, die sechs Sektionen zugeordnet sind. In der ersten Sektion sollen die Erkenntnisse von archäologischen Befunden anderer Kampfplätze am Niederrhein, in den Niederlanden und in Frankreich im Vergleich zu Kalkriese erläutert und diskutiert werden. In der zweiten Sektion mit dem Titel "Militaria der frühen Kaiserzeit" werden die Wissenschaftler ausgewählte Fundstücke, unter anderem auch aus frührömischen Lagern, vorstellen. Im Mittelpunkt der dritten Sektion stehen die bereits von Mommsen angeschnittenen Fragen der Münzfunde, die hier weiter vertieft werden sollen. Um die Okkupation im rechtsrheinischen Germanien unter Kaiser Augustus und die militärischen Anlagen vom Hochrhein bis zum Niederrhein drehen sich die Vorträge der vierten Sektion. Die Sektionen fünf und sechs des Kongresses sind dann der politischen Situation in Germanien und der augusteischen Germanienpolitik und schließlich dem Thema "Germanisches Siedlungswesen und Stammesstruktur" gewidmet. Damit soll versucht werden, auch die "andere" Seite der am Geschehen Beteiligten zu berücksichtigen.