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Pressemeldung

Nr. 24 / 1996

16. Februar 1996 : "Vernetzte Intervention bei Gewalt gegen Frauen" - Universität und Stadt veranstalten Aktionswoche - Fachtagung über Strategien für Osnabrück

In einer Gemeinschaftsinitiative von Stadt und Universität Osnabrück findet vom 4. bis 8. März 1996 eine Aktionswoche statt, die das Thema der alltäglichen "Gewalt gegen Frauen" verstärkt in die Öffentlichkeit tragen will. Bestandteil der Veranstaltungsreihe ist auch eine interdisziplinäre Fachtagung an der Universität: Unter Beteiligung von Fachkräften aus Justiz und sozialen Einrichtungen sollen hier kommunale Strategien der Hilfe erarbeitet werden, die unter dem Stichwort "Vernetzte Intervention" stehen. Der Osnabrücker Strafrechtler Prof. Dr. Hero Schall und Dr. Carol Hagemann-White, Professorin für Frauenforschung an der Universität Osnabrück: "Eine wirksame Ächtung von Gewalt verlangt, daß sowohl die Einrichtungen der sozialen und feministischen Hilfe, als auch die Justiz und die Polizei eingreifen: Gewalt von Männern gegen Frauen darf kein Kavaliersdelikt mehr sein. Gefordert ist eine Intervention, die zeitlich, inhaltlich und organisatorisch zwischen den einzelnen Institutionen abgestimmt ist, die die betroffene Frau schützt und die den Mann zugleich für sein gewalttätiges Handeln zur Verantwortung zieht."

Wie die Projektleiter betonen, ist es ein besonderes Anliegen der Gemeinschaftsinitiative, das Modell der "Vernetzten Intervention" nicht nur für die Praxis, sondern von Anfang an in Zusammenarbeit mit Praktikern zu entwickeln. Die beiden Wissenschaftler: "In Osnabrück gibt es viele Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich engagiert dafür einsetzen, Gewalt gegen Frauen abzubauen. Frauenprojekte haben dabei eine Vorreiterrolle gespielt und sind hier unverzichtbar. Unsere Befragungen haben aber gezeigt, daß eine übergreifende Kooperation manchmal nur schwer zustande kommt. Das betrifft insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den ,helfenden' Berufsgruppen und der Justiz. Die Fachtagung soll vor allem Vermittlungsarbeit leisten." Im Rahmen der Veranstaltung am Freitag, 8. März 1995, soll aber auch ein konkretes Arbeitsprogramm für die Stadt Osnabrück erörtert werden.

Die Aktionswoche wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Carol Hagemann-White, Prof. Dr. Hero Schall
Universität Osnabrück, Tel. (0541) 969-4549/6133, Fax (0541) 969-4561