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Pressemeldung

Nr. 41 / 1996

15. April 1996 : Nationalsozialismus in Osnabrück: Orte organisierter Gewalt - Lehrveranstaltung wendet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit

In der Zeit des Nationalsozialismus war der Westflügel des Schlosses zeitweise offizieller Sitz der Osnabrücker Gestapo-Dienststelle, die Zellen im Keller dienten der Geheimen Staatspolizei als Folterzentrale. Mit diesen "Orten organisierter Gewalt" wird sich jetzt die Lehrveranstaltung "Nationalsozialismus in Osnabrück" befassen, die der Rechtssoziologe Prof. Dr. Martin Bennhold und der Historiker Dr. Jochen Oltmer im Sommersemester 1996 an der Universität Osnabrück durchführen. Die erste Sitzung findet am Mittwoch, 17. April 1996, im Universitätsgebäude an der Seminarstraßee 33, Raum E01, statt und beginnt um 18.15 Uhr. Die Lehrveranstaltung der Fachbereiche Sozialwissenschaften und Kultur- und Geowissenschaften wendet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Von den Teilnehmern wird eine engagierte und intensive Mitarbeit erwartet.

Wie Prof. Bennhold erläutert, sollen vor allem die Orte untersucht werden, die bisher nur wenig oder gar nicht bekannt sind. Dazu gehört unter anderem ein wildes SA-Lager um 1933, dessen Lage noch nicht bestimmt werden konnte. Weitere Aufgabe des Lehrveranstaltung wird es sein, die Vorgänge an bereits bekannten Orten nationalsozialistischer Gewalt in Osnabrück, vom "Arbeitserziehungs-Lager" Ohrbeck/Augusta-Schacht über die Orte der Judenverfolgung bis hin zu den etwa 90 Zwangsarbeitslagern, zusammenzustellen. Prof. Bennhold: "Dabei soll die Veranstaltung keineswegs nur historisch ausgerichtet sein, sondern aktuelle Bezüge herstellen und beispielsweise die heutigen Formen des Faschismus analysieren."