Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 60 / 1996

10. Mai 1996 : Intensiv genutzte Grünlandbereiche für den Naturschutz zurückerobern - Arbeitskreis Biozönologie der Gesellschaft für Ökologie tagt an der Uni Osnabrück

Wie können ehemals intensiv bewirtschaftete Grünlandbereiche für den Naturschutz zurückerobert werden, um dabei besonders standorttypische und schutzwürdige Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen zu erhalten oder wieder anzusiedeln? Das ist eine der zentralen Fragen, mit der sich von Freitag, 17. Mai 1996, an rund 80 Wissenschaftler sowie Vertreter von Fachbehörden und Fachverbänden an der Universität Osnabrück beschäftigen werden. Sie sind Teilnehmer der drei Tage dauernden Veranstaltung "Ökosystem-Management im Grünlandbereich", zu der der Arbeitskreis Biozönologie der Gesellschaft für Ökologie und das Fachgebiet Ökologie am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität einladen.

Prof. Dr. Anselm Kratochwil, Leiter des Fachgebietes Ökologie der Universität Osnabrück und Veranstalter der diesjährigen Arbeitstagung: "In verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden wird es darum gehen, landschaftsökologische Zielkonzepte unter Berücksichtigung von Pflanzengesellschaften, Vegetationskomplexen und Tiergemeinschaften zu entwickeln." Dazu sollen methodische Verfahren der Grundlagenerfassung und der Datenauswertung, unterschiedliche Bewirtschaftungsmaßnahmen sowie Kontrolltechniken vorgestellt werden. So werden sich die Teilnehmer der Tagung unter anderem mit den ersten Ergebnissen aus der Effizienzkontrolle zum Feuchtwiesenschutzprogramm von Nordrhein-Westfalen auseinandersetzen, den Einfluß von Pflegemaßnahmen in Grünlandbrachen im Südschwarzwald erörtern und allgemein die Perspektiven im Grünlandschutz diskutieren. In einer Exkursion am Sonntag, 19. Mai 1996, werden die Teilnehmer der Tagung schließlich das Gebiet der Dümmer-Niederung besuchen. Dort führt das Fachgebiet Ökologie seit drei Jahren ein Forschungsprogramm zur naturnahen Wiederherstellung von Feucht-Grünland durch.

Den Eröffnungsvortrag wird Prof. Dr. Wolfgang Schumacher vom Institut für landwirtschaftliche Botanik (Abteilung Geobotanik/Naturschutz) der Universität Bonn in einer Abendveranstaltung am Freitag, 17. Mai 1996, 20 Uhr, halten. Er wird sich in seinem Vortrag mit der Frage auseinandersetzen, ob sich artenreiche Grünlandbiozönosen durch die Integration in die landwirtschaftliche Nutzung erhalten lassen und dabei Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen erläutern. Die Veranstaltung, die sich auch an die interessierte Öffentlichkeit wendet, findet im Biologie-Gebäude der Universität, Barbarastraße 11, Hörsaal B01, statt.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Anselm Kratochwil, Diplom-Biologe Frank Oberbrodhage
Universität Osnabrück, Fachbereich Biologie/Chemie, Fachgebiet Ökologie
Barbarastraße 11, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-2836, -2853, -2269, -2899