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Pressemeldung

Nr. 18 / 1999

09. Februar 1999 : Europäische Erziehung und Regionales Lernen als Arbeitsschwerpunkt - Der Osnabrücker Schulpädagoge Prof. Dr. Christian Salzmann wird jetzt emeritiert

Nach über 25jähriger Lehr- und Forschungstätigkeit am Hochschulstandort Osnabrück wird jetzt Dr. Christian Salzmann, Professor für Schulpädagogik an der Universität Osnabrück, in den Ruhestand verabschiedet. Zu seiner Emeritierung hat der Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften zu einem Festakt am Mittwoch, 10. Februar 1999, in die Aula des Osnabrücker Schlosses geladen: Dort wird Prof. Salzmann in Anwesenheit von Uni-Präsident Prof. Dr. Rainer Künzel seine Abschiedsvorlesung halten und dabei zu einem seiner zentralen Arbeitsgebiete – zum Regionalen Lernen – referieren.

Christian Salzmann absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Celle. Noch während seines insgesamt siebenjährigen Schuldienstes in Osnabrück nahm er 1957 an der Universität Münster ein weiteres, nebenberufliches Studium in den Fächern Erziehungswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Christliche Sozialwissenschaft und Psychologie auf, das er 1964 mit der Promotion abschloß. Bereits von 1960 an arbeitete er dabei als Hochschulassistent an der PH Osnabrück und wechselte 1963 als wissenschaftlicher Assistent an das Erziehungswissenschaftliche Institut der Universität Münster. Anschließend war er von 1965 bis 1968 Dozent an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster, und lehrte dann an der PH Ruhr, Abteilung Duisburg, an die er 1968 zum Professor berufen wurde. Während Prof. Salzmann gleichzeitig einen Ruf nach Bielefeld ablehnte, wechselte er zum Wintersemester 1972/73 nach Osnabrück, wo zum Sommersemester 1974 die neugegründete Universität ihren Studienbetrieb aufnahm. Der Universität Münster bliebt der Wissenschaftler 17 Jahre über einen Lehrauftrag (1965 bis 1981) verbunden.

Arbeitsfelder in Lehre und Forschung waren zunächst die Schul- und Unterrichtstheorie, darunter Einzelfragen wie Aufgabenstellung, Leistungsbewertung oder Manipulation im Unterricht. Nach vertiefenden Studien vor allem auf dem Gebiet des Sachunterrichts wandte sich Prof. Salzmann methodologischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen zu und untersuchte unter anderem die Bedeutung der Modelltheorie für Unterrichtsforschung und Unterrichtsplanung. Von den achtziger Jahre an beschäftigte sich Prof. Salzmann insbesondere mit der Reformpädagogik. Dazu gründete er 1985 die "Arbeitsgruppe Osnabrücker Schulmodell: Regionales Lernen – Interkulturelle Erziehung – Humane Schule", die 1991 in "Arbeitsgruppe für Europäische Erziehung und Regionales Lernen" umbenannt wurde. Unter der Leitung von Prof. Salzmann knüpfte die Arbeitsgruppe zahlreiche europaweite Kontakte und organisierte den Austausch von Lehrenden und Studierenden. Um die reformpädagogischen Arbeiten in der Region zu vertiefen, gründete der Wissenschaftler 1986 den Osnabrücker Verein zur Förderung des Regionalen Lernens e. V. und baute mit seiner Hilfe im Teutoburger Wald bei Dissen den sogenannten Lernstandort Noller Schlucht auf, der vom Land Niedersachsen den Status eines Regionalen Umweltbildungszentrums erhielt. In diesem Rahmen entstand auch das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Renaturierung des Noller Bach-Tals", an dem neben 25 Schulen auch zahlreiche andere Kooperationspartner beteiligt sind. Die vierjährigen Arbeiten werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und laufen noch bis zum Sommer 2000.

Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit engagierte sich Prof. Salzmann in Senat und Konzil der Universität Osnabrück. Er war 1974/75 Dekan seines Fachbereichs und gehörte verschiedenen Senatskommissionen sowie dem Fachbereichsrat an. Der Hochschullehrer, der auch in zahlreichen wissenschaftlichen Fachvereinigungen mitgearbeitet hat, zählt zu den Mitbegründern der Universitätsgesellschaft Osnabrück.