Nr. 40 / 1996

04. April 1996 : Bakterien sind Thema einer internationalen Fachtagung an der Universität - Erwartet werden 130 Wissenschaftler aus 21 Ländern der Erde

Mit einer besonderen Gruppe von Bakterien, den sogenannten Streptomyceten, werden sich an der Universität Osnabrück rund 130 Wissenschaftler aus 21 Ländern West- und Osteuropas sowie Nordamerikas und Asiens befassen. Sie sind Teilnehmer einer internationalen Fachtagung , die unter der Leitung von Prof. Dr. Hildgund Schrempf vom 10. bis 15. April an der Osnabrücker Hochschule stattfindet. Wie die Wissenschaftlerin erläutert, kommen die Streptomyceten in großer Zahl in Wald- oder Ackerböden, aber auch in der Gartenerde oder im Kompost vor. Sie tragen zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindungen in Pflanzen, wie beispielsweise Cellulose und Stärke, bei und sind wesentlich an der Humusbildung der Böden beteiligt. Die Streptomyceten produzieren zusätzlich eine Reihe von medizinisch relevanten Substanzen wie Antibiotika, Fungizide und Cytostatika, mit denen sich Bakterien, Pilze oder Tumore hemmen lassen. Im Rahmen der Tagung werden aktuelle Forschungsergebnisse über Streptomyceten vorgestellt. Darüber hinaus soll die verstärkte wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern West- und Osteuropas diskutiert und koordiniert werden. Die Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Osnabrücker Sonderforschungsbereich "Membrangebundene Transportprozesse in Zellen" gefördert.

Prof. Schrempf leitet am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück die Arbeitsgruppe "Angewandte Genetik der Mikroorganismen".