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Pressemeldung

Nr. 101 / 1996

15. Juli 1996 : Auf dem Weg zur Informationsgesellschaft - 4. Internationale Sommeruniversität Münster/Osnabrück beginnt am 2. September 1996

Waren das Telefon und später dann auch Telex und Faxgerät lange Zeit die einzigen Instrumente, mit denen Entfernungen schnell überbrückt und Verbindungen weltweit hergestellt werden konnten, so bieten die neuen Technologien heute längst ganz andere Möglichkeiten der Verständigung: Videokonferenzen oder die elektronische Post im Internet - um nur zwei Beispiele zu nennen - sind Bestandteile eines vernetzten Systems, das mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Hard- und Software und dem Verbund der unterschiedlichen Geräte (Multimedia) die Formen der nationalen und internationalen Kommunikation neu bestimmt. Die Weichen für den Ausbau unserer industriell geprägten Gesellschaft zu einer Informationsgesellschaft sind längst gestellt, sagen Experten. Welche Chancen und welche Risiken sind mit dieser Entwicklung verbunden? Dieser Frage will die diesjährige Internationale Sommeruniversität Münster/Osnabrück mit dem Thema "Datenautobahnen, die Informationsgesellschaft und die Arbeitswelt der Zukunft" nachgehen. Dazu werden vom 2. bis 11. September 1996 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen sowie Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung als Referenten an der Universität Osnabrück erwartet. Die Internationale Sommeruniversität wird nunmehr zum vierten Mal von den Universitäten Münster und Osnabrück veranstaltet.

Arne Arnemann, Osnabrücker Organisator der Sommeruniversität: "Im Zuge der technischen Entwicklung vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel. Es entstehen neue Märkte, neue Berufe, neue Arbeitsplätze, Lebensbedingungen verändern sich. Eine gesellschaftliche Diskussion über die Auswirkungen dieser Entwicklung findet bisher nur begrenzt statt, in vielen Bereichen fehlt es auch noch an gesicherten Erkenntnissen. In dieser Hinsicht will die Sommeruniversität ein Forum bieten, das auf der einen Seite Raum schafft für eine Präsentation aktueller Forschungsergebnisse und auf der anderen Seite den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis initiiert." Zu vier Themenkomplexen - den technischen Möglichkeiten, den Entwicklungsperspektiven für Wirtschaft und Gesellschaft, den sozialen und kulturellen Aspekten und den Herausforderungen für das Bildungswesen - werden mehr als 50 Experten, darunter Vertreter der Firmen Bertelsmann, IBM, Karstadt und Reemtsma, referieren und Arbeitsgruppen leiten. Unter anderem wird es dabei um die europäische Medienlandschaft, die Forschungspolitik der Bundesregierung im Bereich der Informationstechnologien, um Multimedia-Konzepte für Unternehmen, die Informationstechnologien in den Schulen und um das Berufsfeld Medien gehen.

Zum Auftakt der Veranstaltung wird Prof. Dr. Joseph Weizenbaum vom amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) zum Thema "Information-Highways and the Global Village - vom Umgang mit Metaphern und unsere Verantwortung für die Zukunft" sprechen. Er wird auch an einer Podiumsdiskussion über die "Wege in die Informationsgesellschaft" mitwirken. Als weitere Gesprächspartner sind Ulrich Klotz, IG-Metall Hauptvorstand (Frankfurt), Thomas Krüger, Bundestagsabgeordneter und Mitglied der Enquete-Kommission "Zukunft der Medien", Gisa Schultze-Wolters, Generalbevollmächtigte der IBM Deutschland (Stuttgart), und Dr. Dr. Harald Uhl, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (Bonn), vorgesehen. Als weitere Programmpunkte sind Workshops, Praxiskurse und Besichtigungen geplant. Außerdem wird die Deutsche Telekom ein Internet-Café einrichten und eine Sonderveranstaltung zu den Themen Multimedia, Telearbeit, Telemedizin und digitales Fernsehen durchführen.

Die Internationale Sommeruniversität wendet sich insbesondere an Studierende höherer Semester, die ihr Fachstudium vertiefen und ergänzen wollen, sowie an Hochschulabsolventen, Berufstätige und Weiterbildungsinteressierte. Ziel der Veranstaltung ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in gesellschaftlich relevanten Bereichen zu fördern und dabei den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu vertiefen. Themenschwerpunkte der ersten Sommeruniversität, die 1993 in Münster stattgefunden hat, waren Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit. Im Mittelpunkt der zweiten Veranstaltung 1994 an der Universität Osnabrück standen aktuelle ökologische Fragen, die dritte Sommeruniversität fand 1995 in Münster zum Thema Europa statt. Anmeldungen zur Sommeruniversität 1996 sind bis spätestens 24. August 1996 an die Universität Osnabrück, Kontaktstelle für wissenschaftliche Weiterbildung, Neuer Graben/Schloß, 49069 Osnabrück, zu richten. Studierende erhalten Ermäßigung auf die Teilnahmegebühren.