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Die Schokolade auf Ihrem Weihnachtsteller

© Universität Osnabrück / Institut für Geographie

Sie gehört zur Weihnachtszeit, wie die Lichterkette in den Tannenbaum, O Tannenbaum: Die Schokolade. Sie darf in keinem Adventskalender fehlen, verziert Plätzchen und erfreut als Nikolaus getarnt erst unser Auge und anschließend unseren Gaumen. Die heiße Schokolade nach einem kalten Winterspaziergang, da strahlen Jung und Alt. Ihre bloße Anwesenheit läutet die Weihnachtszeit ein und wir erlauben uns die süße Auszeit nur allzu gern, es ist ja schließlich Weihnachten.

Doch wo kommt unsere heiß geliebte Schokolade eigentlich her und was macht sie so besonders? Während der Konsum von Kakaoprodukten zu Zeiten der Maya und Azteken im heutigen Mittelamerika (seit AD250) nur den Herrschenden und Kriegenden vorbehalten war, ist Schokolade heute weit verbreitet. Von der Frucht für die Götter zum Mainstream in nur etwas mehr als 2.000 Jahren.

Diverser ist das Schokoladenangebot heute, doch ohne den Kakao keine Schokolade. Die Nachfrage steigt weltweit und mit ihr die Produktion. Die Elfenbeinküste, Ghana, Ecuador und Nigeria sind heute die wichtigsten Anbauländer. Kakaoanbau ist Handarbeit. Die direkt an den Stämmen wachsenden Kakaofrüchte werden von Hand geerntet, oft von viel zu jungen Händen. Neben den ökologischen Auswirkungen wie der Tropenwaldrodung, sind Kinderarbeit, Armut und gesundheitliche Prekarität der Kleinbäuerinnen und -bauern sowie der Landarbeiterinnen und Landarbeiter Probleme des Kakaoanbaus.

Es lohnt sich, hier auf Bio- und Fairtradesiegel zu achten, wenn die süße Sünde keine dunkle Seite haben soll. Viel wurde und wird zu Kakao geforscht und auch die Universität Osnabrück leistet ihren Beitrag auf diesem komplexen Gebiet. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine schöne Weihnachtszeit, genießen Sie mit Bedacht.


Martin Franz ist Professor für Humangepographie an der Universität Osnabrück. Gemeinsam mit Jana Rülke arbeitet er im Projekt "CoVaCoa - Wertketten und Konsumentscheidungen – Fernwirkung von Governance und Produktbiographien am Beispiel von Kakao", das von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert wird.

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